Klub greift wegen peinlichen Schauspieleinlagen durch
0:24
«Das ist nicht unser Stil»:Klub greift wegen peinlichen Schauspieleinlagen durch

Eigener Klub verhängt Sperre
Video entlarvt Schweden als Doppel-Simulant

In der schwedischen Eishockey-Liga fliegt ein Spieler gleich mit zwei Schwalben in der gleichen Partie auf. Die Kritik folgt prompt – und der eigene Klub greift hart durch.
Publiziert: 28.02.2023 um 20:52 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/4
Josef Ingman bekam eine Spielsperre – vom eigenen Klub.
Foto: imago/Bildbyran
RMS_Portrait_AUTOR_261.JPG
Andrea CattaniRedaktor Sport

Die Saison des schwedischen Verteidigers Josef Ingman ist bisher absolut solide: Fünf Tore und 16 Vorlagen lautet die Ausbeute des 27-Jährigen bei Modo Hockey, dem Tabellen-Zweiten der höchsten Liga Schwedens.

Trotzdem wird Ingman vom Klub jetzt erstmal für ein Spiel auf die Tribüne versetzt. Der Grund dafür ist kurios: Modo bestraft auf diese Weise den eigenen Spieler. Denn Ingman wurde gleich mehrfach als mieser Simulant entlarvt.

Sogar im Stadion werden Schwalben entlarvt

Zum Verhängnis wurden dem Defensiv-Akteur sieben unrühmliche Minuten im Spiel gegen Djurgarden vom vergangenen Freitag. In diesem Zeitraum des Mitteldrittels überführen TV-Bilder Ingman nämlich gleich zweimal beim Schauspielern, als er nach Zweikämpfen jeweils theatralisch den Kopf nach hinten wirft und einen Ellenbogen-Check vortäuscht. Besonders peinlich: Sogar auf dem Videowürfel im Stadion werden Ingmans Aktionen als schlechte Schwalben aufgedeckt.

Im Hockey-verrückten Schweden ist die Kritik am Spieler nach den Simulationen riesig. Von der Liga-Disziplinarkommission dürfte es schon bald eine saftige Busse absetzen. Schneller reagierte nun aber Modo Hockey, indem man Ingman selbständig für mindestens ein Spiel aus dem Verkehr zog. «Wir machen damit deutlich, dass der Klub so etwas nicht akzeptiert. Damit versuchen wir, solchen Aktionen einen Riegel vorzuschieben», erklärt Modo-Sportdirektor Henrik Gradin.

Ingman zeigt Reue: «Ich schäme mich dafür»

Josef Ingman selber hat sich mittlerweile auch zu Wort gemeldet. Und er zeigt sich äusserst reumütig. «Ich stehe zu 110 Prozent hinter der Massnahme des Klubs. Was ich getan habe, ist nicht in Ordnung.» Und der Modo-Verteidiger fügt an: «Ich schäme mich für meine Aktionen.»

Schwedische Schwalben? Das kennt auch die Schweizer Liga: Jüngst sorgte Zugs Star-Stürmer Carl Klingberg für Aufsehen, weil er bereits zum dritten Mal für Schauspieleinlagen gebüsst wurde (insgesamt für 6000 Franken). Der 32-jährige Schwede fühlte sich danach ungerecht behandelt, vermutete gar eine Benachteiligung von ausländischen Spielern durch die Liga.


Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?