Nach Cervenka-Skandal
Die Champions League ist reif für die Tonne

Der internationale Klubwettbewerb nimmt die Wettbewerbsverzerrung zulasten der SCRJ Lakers mit einem Achselzucken hin. Damit stellt sich diese Liga selbst infrage.
Publiziert: 15.12.2023 um 11:55 Uhr
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Lakers-Star Cervenka fehlte im Viertelfinal-Rückspiel gegen Vitkovice: Er musste 48 Stunden vor dem Einsatz mit Tschechiens Nati zum Appell einrücken...
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Die Dirigenten der Champions Hockey League (CHL) haben es in dieser Woche zugelassen, dass der tschechische Verband den Lakers-Star Roman Cervenka 48 Stunden vor dem Einsatz mit der Nationalmannschaft zum Appell antreten liess, sein Einsatz im Viertelfinal-Rückspiel in Vitkovice wurde so verhindert. 

Wettbewerbsverzerrung erkannt, aber nichts unternommen

Das sei Wettbewerbsverzerrung, stellte der CHL-Geschäftsführer Martin Baumann fest. Etwas gegen diese grobe Unsportlichkeit ausrichten konnte er aber nicht – ein Beweis dafür, wie belanglos seine Liga auch nach zehn Jahren noch ist. Mangelhaftes Zuschauerinteresse, keine finanzielle Nachhaltigkeit, Terminprobleme, ein ausgewalztes Programm und zuletzt der verzweifelte Versuch, mit bizarren Regeländerungen Krawall zu machen: Eigentlich hätte man längst die Reissleine ziehen müssen. Das Argument, die internationalen Vergleiche wären ein sportlicher Mehrwert, kann zudem nicht quantifiziert werden. Für wen? Und wie viel Mehrwert? 

Dass dieser Skandal keine höheren Wellen geschlagen hat, ist ebenfalls ein Beleg für das Schattendasein dieses glorifizierten Vorbereitungsturniers. Oder lag es bloss daran, dass die Wettbewerbsverzerrung «nur» die Lakers betraf und nicht etwa einen Giganten wie die ZSC Lions? Man stelle sich vor, man hätte in der gleichen Situation den Zürchern verklickert, dass zum Beispiel Torhüter Simon Hrubec nicht mitspielen dürfe, nur weil 48 Stunden später ein Länderspiel auf dem Kalender steht. Der Zürcher CEO Peter Zahner hätte den Geschäftssitz der CHL in Zug in ein Pandämonium verwandelt.

Eine Liga ist nichts, wenn sie den Teilnehmern durch ihr Regelwerk keine Erwartungssicherheit geben kann und sie vor einer Wettbewerbsverzerrung beschützt. Die Champions Hockey League hat ihre Glaubwürdigkeit verspielt. 

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KalPa Hockey
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Frölunda HC
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HC Sparta Prag
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Lukko Rauma
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ERC Ingolstadt
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SC Bern
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HC Kometa Brno
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Lulea Hockey
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Brynäs IF
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Red Bull Salzburg
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Storhamar Hockey
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EV Zug
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Grenoble Bruleurs de Loups
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ZSC Lions
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Fischtown Pinguins
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Mountfield HK
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KAC Klagenfurt
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HC Bolzano-Bozen Foxes
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Lausanne HC
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Odense Bulldogs
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Eisbären Berlin
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