«Man merkt, dass man alt wird»
ZSC-Captain Geering – der letzte noch aktive Held von 2009

Die ZSC Lions haben es geschafft, sie stehen erneut im Champions-League-Final. Am Dienstag gehts gegen das schwedische Topteam Färjestad um den Titel. Der letzte aktive Spieler der Heldenmannschaft von 2009 blickt zurück.
Publiziert: 18.02.2025 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2025 um 10:24 Uhr
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Patrick Geering ist Captain und Leaderfigur der ZSC Lions.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Darum gehts

  • ZSC Lions gewannen 2009 die Champions Hockey League gegen Magnitogorsk
  • Patrick Geering war damals ein 18-jähriger Rookie
  • Nun kann er als Captain den Triumph von damals wiederholen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Joël HahnRedaktor Sport

Am Dienstagabend können die ZSC Lions zu den Königen Europas werden. Im Champions-League-Final geht es gegen den schwedischen Spitzenklub Färjestad. Da werden Erinnerungen ans Jahr 2009 wach. Am 28. Januar schrieben die Zürcher damals Schweizer Eishockeygeschichte. In der damals neu gegründeten Champions League schlugen die Lions den russischen Spitzenklub Metallurg Magnitogorsk im unvergesslichen, entscheidenden Finalspiel mit 5:0. Patrick Geering (35) war damals schon dabei – als 18-jähriger Rookie. Sein jetziger Teamkollege, das Sturm-Juwel Vinzenz Rohrer (20), ist da gerade mal vier Jahre alt.

«Es war eine verrückte erste Saison, die ich damals erleben durfte», erinnert sich Geering. In der Tat: In seinem ersten Profijahr stand das Eigengewächs in 54 Spielen für die erste Mannschaft auf dem Eis. Doch nicht alles lief reibungslos. Beim ersten Champions-League-Auswärtsspiel gegen Linköping wurde er krank und verschlief das Spiel im schwedischen Hotelzimmer. Spät in der Nacht sah er dann auf seinem Handy, dass die Teamkollegen mit 7:2 gewonnen haben – der Glaube an die Sensation war entfacht.

Eine Reise ins Ungewisse

Auf der Reise zum grossen Triumph ist bei Geering vor allem das Final-Hinspiel auswärts in Magnitogorsk prägend in Erinnerung geblieben: «Draussen war es brutal kalt, aber die Fans im Stadion waren total hockeyverrückt.» Magnitogorsk, eine 400'000-Einwohner-Stadt unweit der kasachischen Grenze, war nicht einfach zu erreichen. Mangels geeigneter Linienflüge reisten die Zürcher mit einem Charter ins ferne Russland. Vor 7'700 lautstarken Zuschauern trat Zürich als klarer Aussenseiter gegen den dreifachen russischen Meister an. Der Club um die Starspieler Jan Marek (†31, kam 2011 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben) und Jaroslav Kudrna (49) galt als haushoher Favorit – doch die ZSC Lions hielten mehr als nur dagegen und nahmen ein 2:2-Remis mit.

Da das Hallenstadion damals besetzt war, mussten die Lions für das Rückspiel nach Rapperswil-Jona ausweichen – eine Entscheidung, die nicht bei allen auf Begeisterung stiess. Doch genau dieser unvergessliche 5:0-Erfolg zum Titelgewinn markierte einen Wendepunkt: «Der Sieg war der Startschuss dafür, dass wir endlich eine eigene Halle bekamen und nicht mehr ins Exil müssen.» Seit der Eröffnung der Swiss Life Arena im Oktober 2022 haben die ZSC Lions endlich eine eigene Heimstätte.

Allen Zweifeln zum Trotz

In der Schweiz hatte kaum jemand einen solchen Exploit der Zürcher auf der Rechnung gehabt. «In den Medien wurde mehr über den SC Bern berichtet, als über uns», erklärt Geering. Doch das Team liess sich davon nicht beirren. «Unser Motto war: Warum nicht?» Diese Einstellung wurde zur treibenden Kraft auf dem Weg zum historischen Sieg.

Darauf angesprochen, dass er der einzige noch aktive Spieler von damals ist, schmunzelt der Routinier und meint: «Man merkt, dass man älter wird.» Es ist eine bemerkenswerte Karriere, die mit einem Triumph begann, der in die Annalen des Schweizer Eishockeys einging und Patrick Geering bis heute auch vier Meistertitel, drei WM-Turniere und die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang beschert hat. Vielleicht kommt am Dienstag im Heim-Final gegen Färjestad ja der zweite persönliche Champions-League-Triumph dazu.

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