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Wann kommen die Russen?

Die Champions Hockey League kämpft weiter um Aufmerksamkeit und Zuschauergunst. Das Erfolgsrezept wäre eigentlich bekannt.
Publiziert: 08.10.2021 um 10:39 Uhr
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Eisbären Berlin gegen den HC Lugano – vor 1200 Zuschauern.
Foto: imago images/Matthias Koch
Dino Kessler

Die Champions Hockey League? Eine prima Angelegenheit für Spieler und Trainer und Stilstudien und Fachsimpeleien unter Experten. Aber ein zähes Ringen um die Gunst der Anhänger. Magnetische Anziehungskraft besitzt die Veranstaltung auch im verflixten 7. Jahr nicht, für die breite Masse bleibt das Produkt spröde wie Knäckebrot. Ein Grund dafür: Die Russen fehlen.

Der andere Makel ist das immer noch grotesk aufgeblähte Teilnehmerfeld. 32 Mannschaften sind es aktuell, mit dabei sind Teams aus Wales (Cardiff), Polen (Jastrzebie) oder der Ukraine (Donetsk). Aber auch wenn die Liga in zwei Jahren auf 24 Teams eingedampft wird – von einem elitären Zirkel kann selbst dann nicht die Rede sein. Die Vorstellung, dass sich ein Nischensport durch eine Flut an oftmals bedeutungslosen Spielen im paneuropäischen Bewusstsein verankern und entsprechend vermarkten lässt, erweist sich als realitätsfremd.

Das Rezept für einen funktionierenden Wettbewerb wäre allerdings bekannt: 2008/2009 ging die Champions League unter der Obhut der IIHF an den Start. Mit 14 namhaften Teilnehmern, darunter zwei Vertreter der russischen KHL und mit einem Sponsor, der den Rubel rollen liess: Gazprom. Gescheitert ist das Projekt nach nur einem Jahr – aber nicht, weil das Publikum kein Interesse zeigte oder die Russen nach dem Triumph der ZSC Lions (gegen Magnitogorsk) beleidigt waren: Die KHL wollte damals selbst nach Westeuropa expandieren (von 64 Teams war mal die Rede), die Champions League wurde zur lästigen Konkurrenz. Damit war der Geist aus der Flasche und der russische Sponsor zog trotz gültigem Vertrag den Stecker.

Die Expansionspläne haben die Russen mittlerweile in der Schublade versorgt: zu viel, zu teuer, nicht genug Zuschauer. Immerhin haben die reagiert. Vielleicht haben sie ja bald wieder Lust auf die Champions League.

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Champions Hockey League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Ilves Tampere
Ilves Tampere
4
9
12
2
KalPa Hockey
KalPa Hockey
4
10
11
3
Frölunda HC
Frölunda HC
4
6
9
4
Brynäs IF
Brynäs IF
4
6
9
5
EV Zug
EV Zug
4
4
8
6
HC Sparta Prag
HC Sparta Prag
4
4
8
7
Lulea Hockey
Lulea Hockey
4
1
8
8
Lukko Rauma
Lukko Rauma
4
5
7
9
HC Kometa Brno
HC Kometa Brno
4
3
7
10
ZSC Lions
ZSC Lions
4
3
7
11
SC Bern
SC Bern
4
1
7
12
ERC Ingolstadt
ERC Ingolstadt
4
1
6
13
Red Bull Salzburg
Red Bull Salzburg
4
1
6
14
KAC Klagenfurt
KAC Klagenfurt
4
-1
6
15
Mountfield HK
Mountfield HK
4
-1
6
16
Grenoble Bruleurs de Loups
Grenoble Bruleurs de Loups
4
-2
5
17
HC Bolzano-Bozen Foxes
HC Bolzano-Bozen Foxes
4
-5
5
18
Eisbären Berlin
Eisbären Berlin
4
-3
4
19
Fischtown Pinguins
Fischtown Pinguins
4
-2
4
20
Lausanne HC
Lausanne HC
4
-4
3
21
Storhamar Hockey
Storhamar Hockey
4
-9
3
22
Odense Bulldogs
Odense Bulldogs
4
-7
2
23
Belfast Giants
Belfast Giants
4
-11
1
24
GKS Tychy
GKS Tychy
4
-9
0
Playoffs
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