In Bern ist Zeit für die Sektflöten. In den Logen darf angestossen werden auf diesen Coup, den noch vor kurzer Zeit keiner für möglich hielt.
Der lokale Verein nimmt gerade den meistgenannten Titelfavoriten auseinander, nach Strich und Faden. Die Spieler? Allesamt Weltmeister. Vor ein paar Wochen war Spiellaune mit der Stechuhr, jetzt bringt man sie kaum noch vom Eis. Ein Moment für die Ewigkeit. Und der kommt so schnell auch nicht wieder, normalerweise gilt beim SCB Leistungskultur 24/7, und die nächste Quali kommt bestimmt. Aber es ist ja Schaltjahr.
Trainer Leuenberger darf die Faust recken und Siege erklären. Und fühlt sich dabei wohl wie James Dean im Film «Giganten», als er auf seinem vertrockneten Stück Land per Zufall eine Ölquelle entdeckt.
Es ist ein Moment, den sich der SCB einrahmen sollte. Im Oktober 2011 wurde in Bern noch ein Trainer entlassen, weil er sich eine Niederlage gegen die ZSC Lions erlaubt hatte. «Gegen Zürich muss man einfach gewinnen», sagte CEO Marc Lüthi damals dazu.
Ein Satz aus dem Handbuch der Leistungskultur.
Und nun ist alles anders? Im Moment ja. Für eine kurze Zeit darf man die wunderbare Leichtigkeit des Seins auskosten. Die Leistungskultur ist gerade nur beim Gegner ein Faktor.