Andrighetto rastet gegen Geisser komplett aus
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Nach Check gegen die Bande:Andrighetto rastet gegen Geisser komplett aus

«Angestellt, um zu gewinnen»
So reagiert ZSC-Coach Bayer auf fünfte Pleite in Serie

Die ZSC Lions haben es wieder getan. Wettbewerbsübergreifend zum fünften Mal in Folge verloren. Trainer Marco Bayer steht vor der grössten Herausforderung in seiner bisherigen Amtszeit.
Publiziert: 06:00 Uhr
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Aktualisiert: vor 23 Minuten
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Marco Bayer steht nach fünf Niederlagen in Folge vor seiner grössten Herausforderung als ZSC-Trainer.
Foto: Nico Ilic/freshfocus

Darum gehts

  • ZSC Lions verlieren trotz guter Leistung gegen EVZ im Penaltyschiessen
  • Trainer Marco Bayer bleibt trotz Niederlagenserie zuversichtlich und positiv
  • Er weiss aber auch um seine Verantwortung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Marco Bayer (53) haderte damit, dass man derzeit nicht belohnt wird: «Es ist brutal hart.» Der ZSC hätte gegen Zug eigentlich genügend Chancen gehabt, um zwei Spiele zu gewinnen, verlor aber mit 2:3 nach Penaltyschiessen. Schuld daran war einerseits EVZ-Goalie Leonardo Genoni mit einer Weltklasse-Darbietung, aber auch das eigene Unvermögen. Der zweifache Meisterschütze Jesper Frödén vergab allein drei Hochkaräter, aus denen eigentlich mindestens zwei Tore herausschauen müssten.

Trotzdem hatte Bayer durchaus auch Gründe, um mit seiner Mannschaft zufrieden zu sein. Etwa, wie sie nach dem 0:2-Rückstand trotz Chancenplus reagierte und sichtlich wütend noch mehr Druck auf den EVZ ausübte, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken. «Von da an spielten nur noch wir», befand Bayer. Angeführt von Rückkehrer Sven Andrighetto, der nach seiner einmonatigen Verletzungspause sogleich wieder Leben in die Bude brachte, unter anderem auch mit einem Ausraster. Nach einem Check sehr nahe der Bande nimmt er sich nämlich Geisser zur Brust. «Ich bin happy, dass er wieder da ist», so Bayer.

Vom Pokaljäger zu der grössten Herausforderung

Trotzdem hat der ZSC letztlich wieder verloren. Wettbewerbsübergreifend zum fünften Mal in Folge, dreimal in der Meisterschaft, zweimal in der Champions League. Das ist eine Ansammlung von Niederlagen, die man sich beim Doppelmeister und Champions-League-Sieger nicht gewohnt ist. Es fehle nicht viel, sagt Bayer und appelliert dazu, wie wichtig es sei, positiv zu bleiben: «Die Mannschaft zieht an einem Strang, das sieht man. Es ist eine Frage der Zeit – der Ketchup-Effekt wird kommen und dann fallen auch die Tore wieder.»

17-jähriger Jan Daron bei der Tor-Premiere eiskalt
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ZSC Lions – EV Zug 2:3 n.P.17-jähriger Jan Daron bei der Tor-Premiere eiskalt

Seit Weihnachten 2024 ist Bayer im Amt. Er übernahm nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Marc Crawford. Danach lernte man den Dübendorfer primär als einen kennen, der mit den Pokalen in der Hand aus der Halle läuft. Im Februar war es jener der Champions League, im April als Meister. «Nach 15 Runden gibt es noch keine Pokale», sagt Bayer. Da hat er natürlich recht. Aber dennoch muss er sich wegen der Niederlagenserie im Herbst 2025 mit seiner bislang grössten Herausforderung als ZSC-Trainer auseinandersetzen.

Weder ratlos noch nervös

In seinem ersten grossen Interview als ZSC-Trainer mit Blick anfangs Januar sagte der vormalige Headcoach von Farmteam GCK Lions, auf die Frage, was der grösste Unterschied des Trainerjobs zwischen den GCK Lions und den ZSC Lions sei: «Bei den GCK Lions geht es darum, die Spieler zu entwickeln. Bei den ZSC Lions geht es darum, zu gewinnen.» Das mit dem Gewinnen klappt momentan allerdings überhaupt nicht. «Es tut weh, denn ich will ja auch gewinnen», sagt Bayer. Er weiss auch genau, was von ihm erwartet wird: «Ich bin angestellt, um zu gewinnen.»

Der Meistertrainer moderiert die aktuelle Krise durchaus souverän, wirkt weder ratlos noch nervös, sondern strahlt Zielstrebigkeit und Zuversicht aus. «Ich muss positiv vorangehen und das tue ich. Ich habe eine unglaubliche Freude, mit dieser Mannschaft zusammenzuarbeiten», betont er. Er würde auch weiterhin gut schlafen: «Es ist wichtig, dass ich auch mal abschalten kann. Am nächsten Tag geht die Arbeit dann weiter.»

Gegen Davos für einmal Aussenseiter

Am Samstagabend erwartet die ZSC Lions ein Auswärtsspiel beim souveränen Leader Davos. Die Mannschaft, die in den letzten zwei Saisons jeden Wettbewerb, zu dem sie antrat, gewinnen konnte, ist da zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit nur Aussenseiter. Vielleicht ist ja genau dies die Situation, die Bayer und die ZSC Lions brauchen, um den Bock umzustossen.

«Müssen die dreckigen Tore suchen»
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Andrighetto bedient:«Müssen die dreckigen Tore suchen»
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