Diese Pleiten-Serie sucht ihresgleichen: Hockey-Erstligist Belp kann seit über einem Jahr nicht mehr gewinnen (BLICK berichtete). Seit dem 14. Januar 2015 und dem 5:4 über Adelboden sind die Berner in 37 Spielen sieglos, in den letzten 60 Partien setzte es 59 Niederlagen.
«Uns fehlen das Glück und das Geld», sagt Belp-Präsident Anton Löffel zu BLICK. Kurz vor der Saison seien ihm Sponsoren abgesprungen. «Wir haben viele Verletzte und können uns kein breites Kader leisten.» Die Folge: 30 Saisonspiele, 30 Niederlagen, 34:244 Tore, 0 Punkte.
Trotzdem ist Löffel stolz auf seine «Giele»: «Am Ende haben wir Hockey-Resultate hinbekommen.» Setzte es zu Saisonbeginn wie beim 1:15 gegen Lyss noch zweistellige Klatschen, schlug sich Belp zuletzt achtbar. Gegen Unterseen-Interlaken gabs am Mittwoch im letzten Saisonspiel ein 2:5.
Stolz ist Löffel auch auf das 0:6 bei den Argovia Stars. «Da mussten wir mit elf Feldspielern antreten und haben bis kurz vor der zweiten Pause das 0:1 gehalten.» Seine Mannschaft habe sich nie aufgegeben. «Dazu haben uns alle Gegner gratuliert.»
Mit den ehrenvollen Niederlagen soll nun aber Schluss ein. Zwar sieht der 1.-Liga-Modus diese Saison keinen Absteiger vor. «Aber wir gehen freiwillig runter.» Der Antrag ist eingereicht, jetzt haben die Berner bis im April Zeit, den Abstieg zu bestätigen.
Beim Hockeyverband bedauert man das Belper Schicksal. «Es ist schade, dass es nicht gereicht hat», sagt Zentralschweiz-Regionalpräsident Markus Andres. «Ich weiss, dass man bei Belp alles menschenmögliche versucht hat.»
Löffel: «Wenn in den nächsten Wochen nicht plötzlich noch ein grosszügiger Gönner auftaucht, dann war es das. Wir können uns die 1. Liga nicht mehr leisten.» Immerhin: Eine Spielklasse tiefer dürfte das Siegen wieder etwas leichter fallen.