1. Das Alien, für das sich verlieren lohnt
Plötzlich reden in den USA alle vom Tanken. Und mit den Energiepreisen hat das gar nichts zu tun. Nein, unter «tanken» verstehen die Amerikaner die mehr oder weniger geschickt verheimlichten Versuche von Profi-Teams, absichtlich zu verlieren, um sich im nächsten Draft den Nummer-1-Pick zu sichern. Das lohnt sich in der NBA dieses Jahr ganz besonders, weil es um Victor Wembanyama (18) geht. Der Franzose ist über 2,20 m gross, hat eine Spannweite von fast 2,50 m und bewegt sich trotzdem geschmeidig wie eine Katze über das Parkett.
Als «Alien» bezeichnet ihn Superstar LeBron James (37). Von einem «Talent, das die Liga verändern wird», spricht ein Liga-Boss gegenüber «theringer.com». Dass «Wemby», der mit seinen unfassbaren Massen manchmal so wirkt, als ob er an zwei Orten gleichzeitig auftauchen würde, am 22. Juni 2023 als Nummer 1 gezogen werden wird, scheint beschlossene Sache. Und so wird das Schneckenrennen am Ende der Tabelle diese Saison ganz besondere Aufmerksamkeit erhalten.
2. Der Routinier, der den Kollegen verprügelt
Draymond Green (32) war immer schon ein bisschen anders: Ein robuster Spieler in einer Liga, in der die Feinmotoriker je länger, je mehr die Oberhand haben. Vielleicht war er für die Golden State Warriors auf dem Weg zu vier NBA-Titeln seit 2015 gerade deshalb so wertvoll. Doch nun scheint der Routinier zu weit gegangen sein: Im Training verpasste er Teamkollege Jordan Poole (23) einen mächtigen Faustschlag. Das dazugehörige Video, vom Klatschportal «TMZ» verbreitet, sorgte für Empörung. Und es stellt sich die Frage, wie es um den Teamgeist beim Titelkandidaten aus Kalifornien bestellt ist.
3. Die Favoriten
Apropos Titelkandidaten aus Kalifornien: Neben den Warriors darf sich auch Los Angeles grosse Hoffnungen auf die NBA-Krone machen. Allerdings wohl nicht die Lakers um «King» James, der diese Saison zum besten Skorer der Geschichte werden dürfte. Sondern der weniger beliebte Stadtrivale Clippers, der mit Kawhi Leonard und Paul George zwei endlich wieder gesunde Top-Shots in seinen Reihen weiss. Dazu ebenfalls aussichtsreich: Die Boston Celtics, die Brooklyn Nets, die Milwaukee Bucks und die Phoenix Suns.
4. Alle Augen auf Capela
Atlanta-Center Clint Capela (28) hat sich in der Liga längst etabliert. Nun macht er sich daran, den ersten persönlichen Titel zu holen: Das Genfer Rebound-Monster nimmt Kurs auf die Krone als bester Defensivspieler der Liga. Ob er reüssiert, hängt vor allem von seinen Mitspielern ab: Letzte Saison musste er zu oft die defensiven Schnitzer seiner Kollegen ausbügeln und sah deshalb schlecht aus. Nun haben die Hawks nachgelegt, mit Star-Guard Dejounte Murray und einer Reihe verlässlicher Routiniers sollte man die grössten Abwehr-Löcher gestopft haben. Doch ausruhen darf sich Capela nicht: Mit Onyeka Okongwu haben die Hawks im Draft einen jungen Center geholt, der Druck auf den Schweizer machen könnte.