Olympia soll trotz Corona stattfinden
3:25
Im Herzen von Tokio:Olympia soll trotz Corona stattfinden

3 Monate vor Beginn!
Notstand verlängert - Japan kommt vor Olympia nicht zur Ruhe

Nicht mal mehr drei Monate vor den Olympischen Spielen kommt die Lage in Tokio einfach nicht zur Ruhe. In der japanischen Hauptstadt wird der Corona-Notstand nochmals verlängert – und die Bevölkerung beginnt sich, gegen Olympia zu wehren.
Publiziert: 07.05.2021 um 15:38 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/2
Tokio verlängert den Corona-Notstand – und die Japaner versuchen, sich gegen die Olympischen Spiele zu wehren.
Foto: Getty Images

Weniger als drei Monate vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) hat die japanischen Regierung den Corona-Notstand für die Hauptstadt und weitere Regionen bis zum 31. Mai verlängert. Dies erklärte Premierminister Yoshihide Suga am Freitag. Es ist bereits der vierte Notstand. Zuvor betraf es die Präfekturen Tokio, Kyoto, Osaka und Hyogo. Nun kommen zwei weitere hinzu.

Die Coronalage in Japan ist alarmierend. Erst rund zwei Prozent der gut 125 Millionen Japaner sind geimpft, die Krankenhäuser sind überfüllt. Menschen sterben vor den Kliniken, weil keine Betten frei sind. Die Durchführung der Spiele stösst bei der Bevölkerung angesichts dieser Umstände auf grossen Widerstand, es kam zu Protesten und einer Anti-Olympia-Petition, die innert kürzester Zeit rund 200'000 Unterschriften einholte.

Bilder des Schreckens kursieren, Bilder von Menschen, die vor den Kliniken sterben, weil in den Krankenhäusern keine Betten frei sind. Kein Wunder, dass die Durchführung der Spiele bei der Bevölkerung angesichts dieser Umstände auf wachsenden Widerstand stösst, rund 80 Prozent sind für eine weitere Verlegung oder gar die komplette Absage. der Spiele.

Präsidenten-Reise auf der Kippe

Wegen des verlängerten Notstandes steht offenbar auch die für Mitte Mai geplante Japan-Reise von IOC-Präsident Thomas Bach auf der Kippe. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo News am Freitag. Angesichts der anhaltenden Coronakrise sei dies «sehr schwierig», teilte Seiko Hashimoto, die Chefin des Organisationskomitees der Spiele, auf einer Pressekonferenz mit.

Laut der Agentur wollte Bach unter anderem am 17. Mai den olympischen Fackellauf Richtung Tokio an historischer Stätte in Hiroshima besuchen. Am 6. August 1945 hatte die Stadt traurige Berühmtheit erlangt. An jenem Tag warfen die USA am Ende des Zweiten Weltkriegs eine Atombombe (Codename Little Boy) über der Stadt ab, es war die erste, die jemals in einem Krieg verwendet wurde.

Am Tag nach dem Besuch in Hiroshima sollte es ein Treffen Bachs mit Premierminister Suga geben, ebenso waren Begegnungen mit Seiko Hashimoto und Tokios Gouverneurin Yuriko Koike vorgesehen.

Bachs Tokio-Besuch im Mai wäre der erste seit seinem Japan-Trip im vergangenen November und der zweite insgesamt nach der Verschiebung der Spiele von 2020 auf den Sommer 2021 (23. Juli bis 8. August) gewesen. (afp/red)

Olympia-Alarm in Japan
0:53
Semi-Notstand:Olympia-Alarm in Japan
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?