Darum gehts
- Schweizer Exporte in die USA mit hohem Strafzoll belegt
- Diplomatiedebakel kostet Schweiz jährlich Milliarden Franken
- Trotzdem kommen Politiker ungeschoren davon
Ob Karin Keller-Sutter eine gute Jasserin ist, wissen wir nicht. Bekannt ist nur, dass sie im Zollpoker mit Donald Trump 10 Prozent angesagt hat – und aus Washington mit 39 Prozent zurückkam. Im Differenzler gibt das eine Differenz von 29 Punkten. Damit gewinnt man keine Jassrunde. Und ganz bestimmt keinen Handelskrieg.
Denn hinter den Prozentzahlen stehen milliardenschwere Verluste. Jährliche Exporte aus der Schweiz in die USA im Umfang von rund 30 Milliarden Franken sind seit diesem Donnerstag mit einem Strafzoll von 39 Prozent belegt. Das ergibt 11,7 Milliarden Franken pro Jahr. Bei einem Satz von 10 Prozent wären es «nur» 3 Milliarden Franken gewesen. Das Diplomatiedebakel kostet die Schweiz also 8,7 Milliarden Franken pro Jahr.
Würde ein Manager in der Privatwirtschaft einen Flop dieser Grössenordnung produzieren, müsste er sich nicht mehr blicken lassen. Er wäre schneller entlassen, als er die Koffer packen könnte. Nicht so in Bern: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61), Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65) sowie die Handelsdiplomaten mit Galionsfigur Helene Budliger (60) bleiben im Amt.
Das Schlimmste ist: Weder Parmelin noch Keller-Sutter standen hin und sagten, man habe die Lage falsch eingeschätzt und Fehler gemacht, die man korrigieren müsse. Dabei wäre ein grosses Mea Culpa genau die Botschaft gewesen, die Trump zum Strahlen gebracht hätte. Stattdessen wird lamentiert, gejammert und die Verlässlichkeit der Schweiz hochgehalten. Donald Trump (79) fände in seiner Reality-TV-Show klare Worte: «You're fired!»