Swissmilk green umfasst zehn verbindliche Anforderungen. Dazu gehören:
- Regelmässiger Auslauf im Freien
- Eine nachhaltige Fütterung
- Massnahmen zur Förderung der Biodiversität
- Jede Kuh trägt einen Namen
Zusätzlich erfüllen die Betriebe zwei von acht freiwilligen Zusatzmassnahmen, etwa Weiterbildung, soziale Absicherung oder den Einsatz von Komplementärmedizin.
Ein gemeinsames Versprechen
Swissmilk green ist kein Label, sondern ein Branchenstandard, getragen von Produzent:innen, Verarbeitern und Detailhandel. Er basiert also auf einem breiten Konsens und stellt sicher, dass Konsument:innen auf eine nachhaltige, tiergerechte und transparente Schweizer Milchproduktion vertrauen können.
«Wir produzieren alle nach einem höheren Standard»
Milchproduzent Jürg Dummermuth war von Beginn an bei Swissmilk green dabei. Im Gespräch erzählt er von der Entstehung und Umsetzung des Standards.
Warum brauchte es den Standard und kein neues Label?
Wir wollten die Schweizer Milch von europäischen Produkten abheben und zeigen, dass wir mehr bieten als die gesetzlichen Mindestanforderungen. Labels gibt es viele, doch ein einheitlicher Standard für die ganze Branche macht den Vergleich mit dem Ausland einfacher. Gleichzeitig konnten wir so die höheren Produktionskosten in der Schweiz besser begründen und die Positionierung unserer Produkte im In- und Ausland stärken.
Wie lief die Entwicklung ab?
Der Prozess begann 2016 und dauerte rund drei Jahre. Wir Produzenten hatten den Lead, haben aber eng mit Detailhandel und Verarbeitern diskutiert. Ziel war, niemanden auszuschliessen. Am schwierigsten war die Frage des Preises. Am Ende einigten wir uns auf einen Zuschlag von drei Rappen pro Kilo Milch. Diese Entschädigung war entscheidend, damit wir bereit waren, den höheren Standard umzusetzen.
Wie wirkt sich das auf deinen Betrieb aus?
Für mich war vieles nicht neu. Ich hatte bereits in einen Freilaufstall investiert. Meine Kühe können selbst entscheiden, ob sie fressen, liegen, gemolken werden oder rund um die Uhr auf die Weide gehen. Ich setze zudem auf Alternativmedizin: Kräuterextrakte helfen, das Immunsystem zu stärken. So bleibt die Herde gesund, ohne sofort auf klassische Medikamente zurückgreifen zu müssen.
Werden Kontrollen durchgeführt?
Ja. Jeder Betrieb führt ein Auslaufjournal, das bei Kontrollen geprüft wird. Bei mir kommt alle zwei Jahre ein Kontrolleur vorbei. Diese Transparenz ist wichtig, denn so können wir zeigen, dass wir tatsächlich mehr leisten als das Gesetz verlangt.
Wie reagiert der Markt?
Mittlerweile wächst der Bekanntheitsgrad stetig. Wer das Logo sieht, weiss: Diese Milch steht für Tierwohl, Nachhaltigkeit und Transparenz. Wir kennen all unsere Kühe bei Namen und wir halten in der Schweiz keine grossen Herden. Sie ist Teil des Hofs und somit Teil des Familienalltags. Die Konsument:innen kaufen also ein regionales Produkt mit Mehrwert und unterstützen gleichzeitig die Schweizer Landwirtschaft.
Wohin soll sich die Branche entwickeln?
Nachhaltigkeit umfasst für mich drei Dimensionen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Neben Tierwohl und Klima dürfen wir das Familienwohl nicht vergessen. Höhere Effizienz darf nicht zulasten der Lebensqualität gehen. Gleichzeitig müssen wir unsere Klimabilanz berechnen und verbessern. Als Grasland haben wir gute Voraussetzungen, und wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten.
Alles, was du über Swissmilk green wissen musst:
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