Zwar hatte «Anna Göldin – Letzte Hexe» an den Kinokassen Arnold Schwarzeneggers «Terminator 2» überholt. Doch dann war es um den Blockbuster still geworden: die DVD ist vergriffen und es existieren nur noch wenige, stark abgenutzte Filmkopien. Die digitale Restauration des epochalen Dramas von Gertrud Pinkus eröffnet dem Schweizer Film nun neue Möglichkeiten.
Vom Archiv ins Labor
«Zu Beginn musste das analoge Ausgangsmaterial genau geprüft werden», erklärt Florian Leupin, der das filmo-Projekt leitete. «Die 35mm-Rollen aus dem Filmarchiv wurden im Labor vorbereitet. Klebstreifen mussten entfernt und die Bänder mit Ultraschall gereinigt werden.» Der digitalen Filmabtastung stand bald nichts mehr im Wege. Doch der Rohscan förderte zwei Probleme zutage: Das Bild zitterte und ruckte sehr stark. Hinzu kam die starke Verschmutzung: Der Film wies durchgängig winzige weisse Punkte auf.
Hohe Auflösung und leuchtende Farben
«Also behandelten wir gegen 150’000 Einzelbilder in manueller Präzisionsarbeit. Denn in der 19-mal höheren Auflösung würde jeder noch so kleine Fleck schmerzhaft ins Auge stechen», erklärt Leupin, der mit filmo schon 39 Schweizer Filmklassiker neu herausbrachte. «Die Regisseurin hat alle technischen Schritte eng begleitet.» Für die anschliessende Farbbestimmung setzten die Profis dann erstmals auf den Hollywoodstandard HDR Dolby Vision: Szene für Szene ermittelten sie Farbtiefe und Leuchtdichte und schufen so ein verblüffend naturnahes Bild.
Anna Göldin errötet
Auch die Musik- und Geräuschspuren wurden restauriert, abgemischt und Bild und Ton schliesslich zum Gesamtkunstwerk zusammengefügt. «Der Film hat sehr gewonnen», freute sich Regisseurin Gertrud Pinkus anlässlich der Premiere an den 55. Solothurner Filmtagen. «Jetzt kommt bei den Nahaufnahmen die Haut der Anna Göldin viel besser zur Geltung. Schliesslich verfügte ihre Darstellerin über das Können, je nach Szene während der Aufnahme zu erröten, und das sieht man jetzt auch». Und Florian Leupin ist überzeugt: «Heute sehen wir Anna Göldin in ganz neuem Licht».
Die neue Fassung von «Anna Göldin – Letzte Hexe» in 4K HDR Dolby Vision und 5.1 Surround ist über die Streaming-Angebote von Teleclub on Demand, iTunes Movie Store, upc OnDemand, Sky Store und cinefile erhältlich. Gertud Pinkus’ Schlüsselwerk gehört zur vierten Staffel von filmo. Die Online-Edition des Schweizer Films wird laufend ausgebaut, bietet viel Bonusmaterial und ist in drei Landessprachen verfügbar. Bisher sind insgesamt 39 Schweizer Filmklassiker erhältlich. Hinter filmo stehen die Solothurner Filmtage; unterstützt wird das Pionierprojekt von Engagement Migros, dem Förderfonds der Migros-Gruppe.
Die neue Fassung von «Anna Göldin – Letzte Hexe» in 4K HDR Dolby Vision und 5.1 Surround ist über die Streaming-Angebote von Teleclub on Demand, iTunes Movie Store, upc OnDemand, Sky Store und cinefile erhältlich. Gertud Pinkus’ Schlüsselwerk gehört zur vierten Staffel von filmo. Die Online-Edition des Schweizer Films wird laufend ausgebaut, bietet viel Bonusmaterial und ist in drei Landessprachen verfügbar. Bisher sind insgesamt 39 Schweizer Filmklassiker erhältlich. Hinter filmo stehen die Solothurner Filmtage; unterstützt wird das Pionierprojekt von Engagement Migros, dem Förderfonds der Migros-Gruppe.