Moderne Fahrassistenzsysteme tragen auf den ersten Blick zu mehr Verkehrssicherheit bei. Doch aufgepasst: «Wer sich fälschlicherweise zu sehr in Sicherheit wiegt, wird zu einem Verkehrsrisiko», betont Christian Stäger, der bei der Schweizer Fahrlehrerorganisation L-drive Schweiz für die Durchführung der Berufsprüfungen zuständig ist.
Mit Fahrassistenzsystemen muss man umgehen können. Bei der Fahrlehrerschaft hat man deshalb ein wachsames Auge auf die mit der zunehmenden Automatisierung der Autos verbundenen Risiken. «Im heutigen dichten Strassenverkehr hat es kaum mehr Platz für Unachtsamkeiten oder Fehler», so Christian Stäger.
Die Komplexität, die durch die Assistenzsysteme als «stille Helferlein» eher gesteigert als reduziert wird, stellt den Menschen im Fahrzeug vor neue Probleme. «Die vielen Informationen im dichten Verkehr, aber auch die vielen Angaben über das Fahrzeug sowie die Assistenzsysteme können die Lenkenden überfordern», so Stäger.
Angesichts der Grenzen von Assistenzsystemen messen die Fahrlehrerorganisationen den technischen Hilfsmitteln bei ihrer eigenen Aus- und Weiterbildung immer mehr Gewicht bei. Entsprechend ist das Thema in das neue Berufsbild, welches festlegt, was Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer können müssen, eingeflossen. Und: In der Fahrausbildung werden Assistenzsysteme seit einiger Zeit thematisiert:
- Fahrschülerinnen und Fahrschülern, aber auch erfahrenen Automobilistinnen und Automobilisten müssen Sinn und Zweck sowie Anwendung und Grenzen der Fahrerassistenzsysteme erläutert werden.
- Die Wirkungsweise sowie allfällige Bedienungs- oder Aktivierungsvorrichtungen der vorhandenen Fahrerassistenzsysteme werden geschult.
- Und die Auswirkungen der «stillen Helferlein» auf die Fahrweise soll erlebbar gemacht werden, indem man mit und ohne Fahrerassistenzsystem fahren lernt.
«Die Ausrichtung des Berufes auf solche Entwicklungen ist grundlegend», hält Christian Stäger fest. «Die Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer sind gefordert, sich neuer Themen wie der zunehmenden Automatisierung mit Assistenzsystemen anzunehmen – gerade für einen professionellen Fahrunterricht und im Hinblick auf die Verkehrssicherheit.»
Mehr zur Kommunikationskampagne «L-Profis – Let’s drive together» gibt es unter: L-profis.ch
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