Es ist einer der Höhepunkte des traditionellen Pferdeanlasses Marché-Concours in Saignelégier: das Rennen mit den Heuwagen, denen vier Pferde vorgespannt sind. Um 17 Uhr gehen die Teams an den Start. «Die Pferde waren alle sehr ruhig», sagt Blick.ch-Leser und Zuschauer Claude Meier (59).
Doch kaum ist der Startschuss gefallen, läuft alles aus dem Ruder. Der Wagen des Gastkantons Solothurn fährt quer über die Rennbahn und durchbricht die Abschrankung. Die Zuschauer schreien, der Speaker ruft: «Stoppt das Rennen, stoppt das Rennen.»
Pferd bleibt an Zaun hängen
Meier filmt die Szene. Das Gespann rast auf ihn zu. «Es war eine grosse Aufregung, ich sagte meiner Frau, sie solle aufstehen. Wir wussten nicht, wohin die Pferde durchbrennen», sagt er.
Doch der Wagen nimmt die Kurve. Vor den Augen der Zuschauer werden zwei Personen vom Wagen geschleudert. Ein Pferd bleibt an einem Zaun hängen und stürzt. Die dritte Person auf dem Gespann springt danach kontrolliert vom Wagen.
Zwei Helikopter der Rega fliegen die beiden Verletzten ins Inselspital nach Bern, weil in der Nähe von Saignelégier keine neurologischen Facheinrichtungen bestehen. Eine rund 30-jährige Frau trägt Schädelverletzungen davon.
Zügel gerissen?
Ein etwa gleichaltriger Mann erleidet einen Schock und einen dadurch verursachten Gedächtnisverlust. Er konnte das Spital aber inzwischen wieder verlassen. Die dritte Person blieb unverletzt. Das Pferd musste eingeschläfert werden.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Laut Meier heisst es im Dorf, dass ein Zügel gerissen sei und die Pferde deshalb nicht mehr kontrolliert werden konnten. (sas)