Die Zuger Staatsanwaltschaft verlangt für den früheren FDP-Stadtrat Ivo Romer eine unbedingte Freiheitsstrafe: Der 52-jährige ehemalige Finanzvorsteher soll sechs Jahre und 10 Monate ins Gefängnis, weil er eine Witwe um ihr Vermögen gebracht haben soll.
Die Staatsanwaltschaft fordert für den Zuger Ex-Politiker eine Verurteilung wegen Veruntreuung, ungetreuer Geschäftsbesorgung, Betrug, Urkundenfälschung und Geldwäscherei.
Sein Verschulden sei erheblich, sagte die Staatsanwältin am Montag vor Gericht. Romer habe sechs Jahre lang delinquiert - und sogar noch während der Untersuchung eine Straftat begangen. Er soll ein Grundstück in Südafrika verkauft haben, das er mit Geld der Seniorin gekauft hatte.
Romer nutzte Vertrauen aus
Strafmildernde Umstände wie etwa Einsicht oder Reue erkannte die Staatsanwaltschaft bei Romer keine. Er habe im Verfahren nicht kooperiert. Die über 800 Fragen der Staatsanwältin beantwortete er jeweils mit «Dazu gebe ich keine Auskunft.»
«Ivo Romer nutzte das Vertrauen der Frau schamlos aus», sagte die Staatsanwältin weiter. Er habe die Witwe von ihren Kindern abgeschottet und ihr gesamtes Vermögen vernichtet. Als die Frau im Jahr 2011 im Alter von 96 Jahren starb, war von den rund sieben Millionen Franken fast nichts mehr da. (SDA)