Zunahme von Nicht-mehr-ganz-Junglenkern
Hilfe, jetzt kommen die Ü30-Lölis!

Im Kanton Zürich gibt es viel mehr Ü30-Fahrschüler als früher. Allein letztes Jahr stellte das Strassenverkehrsamt rund 5400 Lernfahrausweise aus.
Publiziert: 28.02.2017 um 22:34 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:48 Uhr
Oft handelt es sich bei den Ü30ern um Migranten, die ohne gültigen Führerausweis in die Schweiz eingewandert sind.
Foto: KEYSTONE/Gaetan Bally

Die Generation der 30- bis 69-jährigen drängt auf die Strasse. 2016 seien rund 5400 Lernfahrausweise für diese Altersgruppe ausgestellt worden – fast 30 Prozent mehr als noch im Jahr 2010. Das zeigen Recherchen von Radio Energy Zürich.

Erst, wenn wirtschaftlich verkraftbar

Severin Toberer vom Zürcher Strassenverkehrsamt bestätigt diesen Trend: Die Zürcher würden ihren Fahrausweis nicht mehr direkt mit 18 Jahren, sondern erst später machen – sobald sie dies «wirtschaftlich verkraften können».

Zu Radio Energy sagt Toberer, er sehe zwei Hauptgründe für diese Entwicklung: «Es sind vor allem Städter im Alter zwischen 30 und 40, die sich doch noch dazu entschliessen, das Autofahren zu lernen. Die Ausbildung dürfte für sie in jüngeren Jahren zu teuer gewesen sein.»

Zudem hänge die Zunahme auch mit der Einwanderung zusammen: «Viele Migranten wandern aus Nicht-EU-Staaten ohne gültigen Führerausweis in die Schweiz ein. Die machen dann bei uns den Führerausweis», sagt Toberer.

Viele bedauern, so lange gewartet zu haben

Der Zürcher Fahrlehrerverband findet die Entwicklung nicht nur gut. «Bis 25 fällt es einem sicherlich leichter, die Fahrprüfung zu machen, als wenn man schon 30 Jahre und älter ist», sagt Präsident Willi Wismer.

Das sei auch das Feedback, das er von etwas älteren Fahrschülern bekomme. «Viele bedauern, dass sie die Fahrausbildung herausgeschoben haben», so Wismer. (stj)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?