Zürich ist langweilig!

ZÜRICH – Auf was für einem Trip waren denn diese Amis? Zürich soll zum Gähnen langweilig sein. Was sagen Sie dazu? Schreiben Sie uns!
Publiziert: 14.03.2008 um 08:30 Uhr
|
Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:21 Uhr
Von Lukas Füglister und Adrian Schulthess

Ja waren die US-Touristen nie an der Langstrasse? Oder in einem der 500 Clubs und Barbetriebe, wo die ganze Nacht die Post abgeht?

Das grosse US-Internet-Reiseportal «TripAdvisor» hat seine Leser gefragt. 1400 sind der Meinung: Zürich ist die sauberste Stadt Europas – und deshalb zum Gähnen langweilig. Nur Brüssel ist noch eine grössere Schlaftablette.

Diese Ami-Schnarchsäcke. Sind wohl auf ihrem Zürich-Trip schon um 20 Uhr mit einem Buch ins Bett gegangen. Hätten sie wenigstens eine der zig internationalen Studien gelesen, die alle zum selben Schluss kommen: Zürich ist die attraktivste Stadt der Welt.

Den US-Touristen ist die perfekt funktionierende, makellose kleine Grossstadt einfach zu perfekt.

Das ist nicht sexy. London etwa gilt bei den befragten Reisefans als schmutzig und teuer – dafür hat es das beste und wildeste Nachtleben. Und die Pariser sind zwar sackunfreundlich – doch sie leben in der romantischsten Stadt Europas.

In Zürich reibt man sich die Augen. Zürich langweilig? «Vor zehn Jahren war das vielleicht noch so. Seither hat sich viel geändert», sagt Maurus Lauber von Zürich Tourismus. «Heute sind auch nach Mitternacht noch über 500 Lokale geöffnet. Zürich bietet 50 Museen und in den Kinos laufen mehr internationale Filme als irgendwo sonst.»

Und die Stadt tut noch mehr. Lauber: «Zürich hat ein aufregendes Nachtleben. Aber das wissen nur Insider. Das soll sich ändern: Wir arbeiten an einem Clubticket für Touristen.»

Übrigens: Zürich ist die einzige Schweizer Stadt in der amerikanischen Umfrage. Zum Glück. Basels Tourismus-Direktor Daniel Egloff findet seine Stadt nämlich langweiliger als Zürich. Und seine Kollegen von Bern Tourismus waren für eine Stellungnahme nicht mal erreichbar.

Was meinen Sie: Ist Zürich langweilig? Und wenn ja, warum?
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Wo Zürich am langweiligsten ist
Sukkulenten-Sammlung: Auf 4750 Quadratmetern kann der Interessierte über 9000 verschiedene Arten von Sukkulenten betrachten. Also wahnsinnig viele grüne Pflanzen, die mit ganz wenig Wasser überleben können: zum Beispiel Kakteen. Aber auch Grasbaumgewächse. Oder Weinreben. All das bietet die Besitzerin der Sammlung – die Stadt Zürich – bei freiem Eintritt. Wenn man ganz still ist, sagt man, hört man in der Sukkulenten-Sammlung sogar die Kakteen wachsen.

Zivilschutz-Museum: Versteckt unter einer Grünanlage in Zürich Wipkingen liegt der Rundbunker Landenberg. Er wurde 1941 als geschützte Sanitätsstelle erbaut. Heute befindet sich darin das Zivilschutz-Museum der Stadt Zürich «mit einzigartigen Ausstellungsstücken vom Operationsbesteck bis hin zur Überlebensnahrung». Puppen in blauen Zivilschutz-Tenues zeigen, wie die Technik der Anlage früher bedient wurde. Da hüpft das Zivilschutzherz!

Üetliberg: Der 870 Meter hohe Zürcher Hausberg. Ob der Planetenweg oder die Überreste der keltischen Fluchtburgen: Das Risiko, sich hier nicht zu langweilen, ist klein. Bei Nebel ist es sogar gleich Null. Wer dann die Aussichtsplattform erklimmt und rundum nichts als weiss sieht, der weiss: So schön kann Langeweile sein.
Sukkulenten-Sammlung: Auf 4750 Quadratmetern kann der Interessierte über 9000 verschiedene Arten von Sukkulenten betrachten. Also wahnsinnig viele grüne Pflanzen, die mit ganz wenig Wasser überleben können: zum Beispiel Kakteen. Aber auch Grasbaumgewächse. Oder Weinreben. All das bietet die Besitzerin der Sammlung – die Stadt Zürich – bei freiem Eintritt. Wenn man ganz still ist, sagt man, hört man in der Sukkulenten-Sammlung sogar die Kakteen wachsen.

Zivilschutz-Museum: Versteckt unter einer Grünanlage in Zürich Wipkingen liegt der Rundbunker Landenberg. Er wurde 1941 als geschützte Sanitätsstelle erbaut. Heute befindet sich darin das Zivilschutz-Museum der Stadt Zürich «mit einzigartigen Ausstellungsstücken vom Operationsbesteck bis hin zur Überlebensnahrung». Puppen in blauen Zivilschutz-Tenues zeigen, wie die Technik der Anlage früher bedient wurde. Da hüpft das Zivilschutzherz!

Üetliberg: Der 870 Meter hohe Zürcher Hausberg. Ob der Planetenweg oder die Überreste der keltischen Fluchtburgen: Das Risiko, sich hier nicht zu langweilen, ist klein. Bei Nebel ist es sogar gleich Null. Wer dann die Aussichtsplattform erklimmt und rundum nichts als weiss sieht, der weiss: So schön kann Langeweile sein.
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