Zürchern geht das Personal aus
Nur 30 Zivilschützer meldeten sich auf 1000 Bettel-Briefe

Wegen einer Revision des Bundes verliert die Stadt Zürich die Hälfte ihrer Zivilschützer. Deshalb hat Schutz und Rettung mit einem Brief um freiwilligen Dienst gebettelt. Doch nur die Wenigsten haben Lust darauf.
Publiziert: 11.03.2020 um 17:51 Uhr
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Auch in Zeiten des Coronavirus leisten Zivilschützter wichtige Aufgaben für die Schweizer Bevölkerung.
Foto: keystone-sda.ch

Momentan nehmen sie den Hörer ab und informieren Veranstalter und Gemeinden aus dem Kanton Zürich bezüglich der Vorgaben des Bundes und Kantons. Doch Zivilschützer sind nicht nur in Zeiten des Coronavirus wichtig, sondern leisten auch grosse Hilfe beim Züri Fäscht, in Pfleg- und Altersheimen und bei Naturkatastrophen.

Doch wegen einer Revision des Bundes könnte sich der Bestand ab 2021 massiv verkleinern. Schutz und Rettung schlug deshalb Alarm und schickte über 1000 Zivilschützern einen Brief. In diesem baten sie die Zivilschützer, weiterhin freiwillig Dienst zu leisten.

«Sehr positiv überrascht, dass sich so viele Freiwillige gemeldet haben.»

Nun ist die Frist abgelaufen. Laut dem «Tagesanzeiger» sind nur 30 Zivilschützer gewillt, weiterhin freiwillig Dienst zu leisten. Mediensprecherin Julia Graf sagt aber zu BLICK: «Wir sind sehr positiv überrascht, dass sich so viele Freiwillige gemeldet haben. Der Versand der Briefe ist somit ein grosser Erfolg.»

Zudem würden immer noch laufend positive Rücksendungen eingehen. Graf betont: «Es war der richtige Weg, den direkten Kontakt zu den Angehörigen des Zivilschutzes zu suchen und sie darüber zu informieren.»

«Stadt Zürich verliert voraussichtlich die Hälfte ihres Bestandes»

Die Zahl der Zivilschutzleistenden sinkt immer weiter. 2010 lag er bei 2700. Aktuell ist der Sollbestand bei rund 2000 Angehörigen des Zivilschutzes. Nun wird es aber noch drastischer: «Stadt Zürich verliert voraussichtlich die Hälfte ihres Bestandes», sagt Graf. Dies sei aber im Vergleich eine «normale» Reduktion, wie sie jede andere Zivilschutzorganisation in der Schweiz aktuell erleben würde.

Sobald bekannt ist, wie hoch der planbare Personalbestand ist, können die Auswirkungen für das nächste Jahr abgeschätzt werden. Graf dazu: «Die freiwilligen Zivilschützer sind bis jetzt zumindest eine Teilkompensation.» (sib)

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