Viele Velofahrer halten sich nicht an die Verkehrsregeln und fahren auch bei Rot über die Ampel. Ein Dauerärgernis für Autofahrer.
Doch schon bald könnte dieses Verhalten legal sein, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Denn die zwei Gemeinderäte der Grünliberalen, Sven Sobernheim und Shaibal Roy, wollen, dass in der Stadt Zürich bei einem Pilotversuch Velofahrer ganz geradeaus über Rot fahren dürfen!
Die zwei Grünliberalen haben dazu einen Vorstoss im Gemeinderat eingereicht.
Sie berufen sich auf die Idaho-Regel von 1982. Im gleichnamigen US-Bundesstaat dürfen Velofahrer das Rotlicht wie ein Stoppschild behandeln. Konkret: Sie müssen kurz anhalten, können aber dann zufahren, wenn die Strasse frei ist.
Eine sanfte Version davon gibt es bereits in der Schweiz. So können in Basel Velofahrer an ausgewählten Kreuzungen bei Rotlicht rechts abbiegen.
Andere Regeln für Velofahrer
Laut Sobernheim und Roy gebe es in der Stadt Zürich immer mehr Velofahrer. Deshalb müsse man dafür sorgen, dass diese schnell und einfach vorankämen.
Regeln, die für Autofahrer gelten, seien unsinnig. Denn: Wer Velo fahre, sei langsamer und habe keinen toten Winkel wie Autofahrer.
Die Idaho-Regel würde den Verkehrsfluss beschleunigen, Velofahrer könnten sich freier durch den Strassenverkehr bewegen.
Tests aus Frankreich zeigen, dass die Idaho-Regel die Zusammenstösse von Velos und Autos reduziert. Die Massnahme wird bereits in Paris, Bordeaux und Strassburg angewendet. (maz)