Am 23. Dezember attackierte ein Krokodil im Zoo Zürich eine Tierpflegerin (BLICK berichtete). Die Hand der Frau konnte gerettet, das Reptil musste jedoch erschossen werden. Zoodirektor Alex Rübel sagte BLICK damals, dass ein weiteres Philippinen-Krokodil – ein Weibchen – noch im Zoo lebe. Allerdings ausserhalb des Besucherbereichs. Die beiden Tiere hätten sich nicht so gut vertragen.
Nun kommt aus: Das Weibchen ist bereits seit 2018 nicht mehr in Zürich, sondern lebt in Dänemark, berichtet die «Zürichsee Zeitung».
Zoo-Sprecherin Rita Schlegel bestätigt das gegenüber BLICK. «Das Weibchen ist nicht mehr bei uns.» Der Zoodirektor habe zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht die aktuellsten Bestandsdaten zur Hand gehabt. «Wir haben über 380 verschiedene Tierarten und über 4000 Tiere. In der Hitze des Gefechts kann das schon mal passieren, dass man das noch so im Kopf hat und aus Zeitgründen nicht in der Datenbank nachschaut», sagt Schlegel und versichert: «Die Zahlen in der Datenbank sind aber immer aktuell und richtig».
Kuratoren prüfen, ob neues Krokodil kommt
Somit steht der Zoo aktuell ganz ohne Krokodile da. Das Weibchen kam nach Dänemark im Rahmen von «Verschiebungen im Zuchtprogramm», sagt Schlegel. Zu den Hintergründen der Verschiebung will sich Schlegel nicht äussern, man werde nächste Woche an einem Medien-Apéro darüber informieren.
Das Terrarium in Vissenbjerg Sogn hatte das Tier im April 2018 aufgenommen. Das Weibchen reiste damals in einer Holzkiste mit dem Auto nach Dänemark, berichtet «TV 2 Fyn».
Ob die Tiere ersetzt werden, ist noch unklar. Derzeit prüfen die Kuratoren des Zoos verschiedene Optionen.
Die Philippinen-Krokodile sind sehr selten. In freier Wildbahn gibt es lediglich noch 250 Exemplare.
Ob Pflegerin wieder beim Zoo arbeiten wird, ist noch unklar
Zum Angriff kam es, als die Frau das Gehege des Männchens putzen wollte. Trotz einer Barriere schaffte es das Krokodil aus noch ungeklärten Gründen, die Frau in die Hand zu beissen. Andere Tierpfleger versuchten noch, das Reptil abzulenken, jedoch ohne Erfolg. Das Krokodil liess die Hand minutenlang nicht los. Aus diesem Grund kam das Notfallkonzept zum Einsatz. «Es war die einzige Möglichkeit ihre Hand aus dem Maul des Krokodils zu befreien», sagte Rübel.
Die Frau wurde anschliessend operiert und konnte das Spital mittlerweile verlassen. Im Dienst sei sie jedoch noch nicht, sagt Schlegel. Ob die Pflegerin überhaupt wieder ihre Arbeit aufnehmen wird, will Schlegel nicht sagen.