Zerstückelt und in Bach geworfen
Läuft ihr Schänder schon frei herum?

In einem Bach in Adliswil lag die zerstückelte Leiche von Astrid Wurmitzer (†25). Die Mutter eines kleinen Mädchens wurde erdrosselt.
Publiziert: 20.11.2010 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 17:07 Uhr
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Von Beat Kraushaar und Roman Neumann

Schulkinder machten die grässliche Entdeckung: Leichenteile von Astrid Wurmitzer lagen im Bach. Der an der Tat beteiligte Werner K. hatte die Tote nach dem Mord in der Badewanne zerstückelt.

Eine 300 Meter lange Blutspur führte die Polizei direkt zur Wohnung des Täters – Werner K. und seine Freundin wurden 1990 verhaftet.

In Untersuchungshaft konnte ihm ein zweites Tötungsdelikt nachgewiesen werden. Werner K. war 1983 auch an der Ermordung von Hans Messerli beteiligt. Diesem schnitt er die Kehle durch.

Beispiellose Brutalität

Die Morde an Astrid Wurmitzer und Hans Messerli sorgten vor 20 Jahren für grosse Schlagzeilen. Beide Morde seien mit einer beispiellosen Brutalität und Skrupellosigkeit verübt worden, hiess es damals vor dem Zürcher Geschworenengericht. Werner K. wurde 1993 wegen Mord und vorsätzlicher Tötung zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Letzen Monat, am 8. Oktober hat Werner K. seine Haftstrafe abgesessen. Niemand weiss, ob der heute 49-jährige Schwerstverbrecher schon frei und unerkannt herumläuft, oder ob er noch im Zuchthaus sitzt und nachträglich verwahrt wird.

Lebende Zeitbombe

Beim Amt für Justizvollzug in Zürich wollte man aus Daten- und Persönlichkeitsschutz keine Stellung dazu nehmen. Nichts sagen will man, ob die heute erwachsene Tochter von Astrid Wurmitzer über Freilassung oder nachträgliche Verwahrung des Mörders ihrer Mutter informiert wird. Laut Opferhilfegesetz hat sie das Recht dazu – aber nur auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin.

Für Anita Chabaan, die Mutter der Verwahrungsinitiative, ist Werner K. eine lebende Zeitbombe. Chabaan: «Wenn ihn die Justiz frei lässt, besteht eine hohe Rückfallgefahr. Er darf nie mehr frei kommen».

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