«Wir schlagen zurück!»
Linksautonome greifen bei Demo in Zürich Polizisten an

Mit Steinen, Knallkörpern und Fackeln haben linksautonome Chaoten gestern Abend Polizisten beworfen. Drei Beamte mussten verletzt ins Spital.
Publiziert: 14.02.2016 um 12:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:20 Uhr

In Zürich kam es gestern Abend zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen linksautonomen Chaoten und Polizisten. Die Demonstranten hatten sich laut der Stadtpolizei Zürich gegen 21.20 Uhr am Bellevue versammelt und Feuerwerk und Knallkörper gezündet. Auf dem Weg Richtung Limmatquai schlugen sie Scheiben ein, zündeten Zeitungen an und beschmierten die Fassade von Gebäuden mit Sprayereien.

Mehrere Polizeipatrouillen rückten aus und versuchten den Demonstrationszug zu stoppen. Die Beamten seien dabei von den Chaoten «massiv» mit Steinen, Knallkörpern und Handlichtfackeln beworfen worden, teilt die Polizei in einem Communiqué mit. Auch wurden die Beamten mit Laserpointern geblendet.

Die linksautonomen Demonstranten waren vom Bellevue Richtung Central gezogen. Bei der Rudolf-Brun-Brücke hatte die Polizei die Chaoten gestoppt.
Foto: Newspictures

Die Polizei ging daraufhin mit Gummischrot und Tränengas gegen die Demonstranten vor, die sich schliesslich gegen 22 Uhr zurückzogen. Mehrere Personen wurden mit Wegweisungen belegt, ein 25-Jähriger Schweizer verhaftet, weil er die Scheibe eines Schaufensters eingeschlagen hatte. 

Eine «Quittung» für die Zürcher Polizisten

Drei Beamte mussten wegen Verletzungen am Gehör zur Kontrolle ins Spital. Man habe der Polizei eine «Quittung» erteilen wollen, schreibt die linksautonome Szene in einem Bekennerschreiben, das sie gestern am späten Abend im Internet veröffentlichte. «Wir lassen uns nicht einschüchtern oder vertreiben und schlagen zurück!», schreiben die Demonstranten. 

Sie werfen der Polizei und insbesondere Polizeivorsteher Richard Wolff (AL) Repression vor. Strassenproteste würden unterdrückt, und die Botschaft sei klar: «Wer sich politisch im öffentlichen Raum bewegt, muss jederzeit damit rechnen, verhaftet zu werden», schreiben die Linksautonomen. Als Beispiele werden unter anderem die Demonstrationen für mehr Solidarität mit Flüchtlingen in den vergangenen Monaten genannt. «Stundenlang» seien die Demonstranten eingekesselt und angegriffen worden. Bereits damals habe man angekündigt, sich dies nicht gefallen zu lassen. (lha) 

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