Wichtig für Therapien
Zürcher Studie zeigt, wie Krebszellen auf Stress reagieren

Zürcher Forscher beobachten Krebszellen live unter dem Mikroskop. Die neue Methode zeigt, wie Krebszellen auf Stress mit erhöhter Diversität reagieren, was zu Therapieresistenzen führen kann.
Publiziert: 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 10:23 Uhr
Eine Computerillustration von Krebszellen.
Foto: Getty Images/Science Photo Library RF

Darum gehts

  • Zürcher Forschende beobachten Krebszellen live und entdecken Stressreaktion durch Diversität
  • Genetische Komplexität des Tumors erhöht sich durch Stress
  • Studie in «Nature» zeigt erstmals detaillierte Mechanismen über mehrere Zellgenerationen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Mit einer neuen Methode haben Zürcher Forschenden die Entwicklung von Krebszellen live am Mikroskop beobachtet. Dabei konnten sie sehen, dass Krebszellen auf Stress mit mehr Diversität reagieren. Das kann Resistenzen gegen Therapien erhöhen.

Wirkstoffe, die vor der Zellteilung die DNA-Verdoppelung stören, oder Strahlung, die DNA-Schäden verursacht, führen über mehrere Generationen von Zellen hinweg zu immer unterschiedlicheren Tochterzellen, wie die Universität Zürich am Donnerstag mitteilte. Das erhöht die genetische Komplexität des Tumors.

Unterschiedliche Mechanismen

Diese Diversität ist zweischneidig: Einerseits helfe sie bei der Entwicklung und Anpassung an Stress. Andererseits könne sie die Wirksamkeit von Therapien verringern.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift «Nature» erschienen ist, zeigt laut der Universität erstmals detailliert, wie unterschiedliche Mechanismen die genetische Stabilität über mehrere Zellgenerationen hinweg beeinflussen und die Heterogenität zwischen einzelnen Zellen erhöhen können.

Erhöhen die genetische Komplexität

Die Zellbeobachtung erlaubte den Forschenden auch direkte Einblicke, wie in Zellen mehrere Kopien des Genoms, sogenannte Polyploidie, entstehen. Diese erhöhen die genetische Komplexität, wodurch sich die Zellen schneller anpassen und Resistenzmechanismen gegen Medikamente entwickeln können.

«Wir verstehen nun besser, wie Zellen mit mehrfachen Kopien ihres Genoms entstehen. Vielleicht lassen sich unsere Erkenntnisse nutzen, um die Wege, wie Polyploidie entsteht, zu beeinflussen und Therapien besser anzupassen» wurde Andreas Panagopoulos, Co-Erstautor der Studie, in der Mitteilung zitiert.

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