Ging im Fall «Carlos» alles mit rechten Dingen zu? Wie das SRF Regionaljournal berichtet, wurden drei ehemalige Ärzte des Straftäters Brian (24) wegen Freiheitsberaubung angeklagt.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat die Anklage erhoben. Der Grund: Es sei gegen die damaligen Vorschriften gewesen, dass Brian im Alter von 16 Jahren während fast zwei Wochen ans Bett gefesselt wurde.
Die Mediziner der Psychiatrischen Uniklinik Zürich müssen sich nun vor Gericht verantworten. Ihnen drohen bis zu 14 Monate Haft.
Wegen Beschwerde kommt neue Untersuchung
2011 hatte Brian auf einen 18-Jährigen mit einem Messer eingestochen und landete nach einem Zwischenaufenthalt im Gefängnis in der Klinik. In den folgenden 13 Tagen wurde er mit Medikamenten ruhig gestellt und ans Bett gefesselt.
Seine Schwester klagte damals, doch das Verfahren wurde eingestellt. Wegen einer Beschwerde eines Anwalts und auf Anweisung des Obergerichts, wird die Untersuchung wieder durchgeführt. Gemäss einem Gutachten sei das Fesseln nicht angemessen gewesen.
Auch Brian selbst hat mit den Justizbehörden wohl noch nicht abgeschlossen. Im vergangenen November wurde der Dauer-Delinquent am Bezirksgericht Zürich wegen diverser Gefängnis-Prügeleien verurteilt. 16 weitere Vorfälle, die sich allesamt auch während der Haft nach einer Verurteilung im März 2017 abspielten, sind Gegenstand eines neuen Verfahrens. Das Urteil vom vergangenen November mit einer «kleinen Verwahrung» akzeptiert Brian nicht. Sein Anwalt geht in Berufung und zieht den Fall ans Obergericht. (man)
