Die Akte Carlos ist um ein Kapitel reicher. Der schweizweit bekannte 21-Jährige, der in der Vergangenheit schon mit diversen Delikten von sich reden machte, muss erneut in den Knast. Das Bezirksgericht Zürich hat dem jungen Mann heute eine unbedingte Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren aufgebrummt. Zudem muss Carlos* seinem Opfer 3000 Franken Genugtuung sowie Schadenersatz zahlen.
Carlos wurde beschuldigt, am 29. März 2016 sein Opfer A.N. nach einer Diskussion im Tram mit einem Faustschlag niedergestreckt zu haben (BLICK berichtete). A.N. zog sich dabei unter anderem einen Bruch im Unterkiefer, eine Quetsch-Risswunde sowie einen Zahnschaden zu. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Carlos mit seiner Attacke auch schwerere Verletzungen in Kauf genommen hat. Die Zeit, die er wegen des Vorfalls bereits im Gefängnis sass - immerhin 342 Tage - wird ihm angerechnet.
Die Staatsanwaltschaft forderte für den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren. Die Verteidigung wollte maximal 12 Monate für einfache Körperverletzung.
Carlos, der momentan in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies sitzt, berief sich in seinen Aussagen auf Notwehr. Vor Gericht wollte er sich zum Vorfall allerdings nicht mehr äussern - ausser dass er sich angegriffen gefühlt habe und seinen Gegner abwehren wollte. (cat/SDA)
* Name geändert