Die Eisprinzessin und der Frühling haben Streit. «Der Frühling ist beleidigt, darum ist es so kalt», erzählt Viviane Lauer (54) ihrer Waldspielgruppe. Sie deutet auf zwei Filzfiguren: einen grünen Kobold, der Frühling, und eine weisse Königin, die Eisprinzessin. Die Kinder, dick eingepackt und mit roten Backen, hocken um das Feuer.
Die etwa zehnköpfige Gruppe von Zwei- bis Vierjährigen gehört zur Waldspielgruppe Wurzelstufe. Wie jede Woche sind sie auch heute im Wald auf dem Käferberg in Zürich anzutreffen – trotz Eiseskälte.
Bewegung und Action hält Knirpse warm
Viviane Lauer steht auf. «Jetzt müssen wir Holz sammeln, sonst haben wir kein Feuer mehr bis zum Zmittag», sagt sie. Die Knirpse stehen auf und rennen los – wo der Holzhaufen ist, wissen sie genau. «Mehr, mehr, mehr, ich bin stark», sagt einer der Buben, als ihm die Leiterin Stecken auf die Arme lädt.
Das Hin- und Herlaufen zwischen Haufen und Feuerstelle sei bei diesen Temperaturen besonders wichtig. «Bewegung ist das A und O, sonst frieren die Kinder», so die Leiterin. Seit drei Stunden ist die Waldspielgruppe schon im Freien, bei minus 10 Grad.
Die Kälte scheint die Kleinen aber nicht zu stören. Auf die Frage, ob sie nicht friert, schüttelt das Mädchen mit der Waschbärmütze nur den Kopf und lächelt. «Die Kinder sind es gewohnt, dass wir bei jedem Wetter draussen sind. Der Wald ist für sie ein zweites Zuhause», so Viviane Lauer.
«Der Schnee war das Grösste»
Als der Sturm Burglind über die Schweiz fegte, habe sie die Spielgruppe einmal absagen müssen. Ansonsten biete der Winter dieses Jahr viele Highlights: «Der Schnee war für die Kinder natürlich das Grösste.»
Unterdessen sind die Tortellini fertig gekocht. Eine der Leiterinnen schüttet sie in die bunten Becher – jeder erhält eine Portion. «En Guete mitenand, im Wurzelstuferestaurant», schreien alle. Dann kehrt im Waldsofa erstmal Ruhe ein.
Nach fünf Stunden Abenteuer in der Eiseskälte werden die Knirpse von ihren Eltern abgeholt. Gruppenleiterin Lauer sagt abschliessend: «Hoffentlich beruhigt sich der Frühling in den nächsten Tagen wieder.»
Alle aktuellen Informationen rund um den Kälteeinbruch lesen Sie in unserem Kälte-Ticker.
Minus 30,9 Grad Celsius wurden in der Nacht auf gestern auf dem Piz Corvatsch bei St. Moritz GR gemessen: Die Russen-Peitsche zeigte sich unerbittlich. Jetzt lockert sie aber ihren frostigen Griff. Am Wochenende wird es milder. Im Flachland muss am Freitag bei
0 Grad und Regen zwar noch mit Glätte gerechnet werden, in den Bergen ist es dank dem Föhn aber bereits milder. In Chur GR klettert das Thermometer auf rund 8 Grad. Im Laufe des Wochenendes steigen die Temperaturen dann auch im Flachland weiter an. Statt Niederschlag zeigt sich am Sonntag vermehrt die Sonne: Von Lausanne über Bern bis nach St. Gallen sind bis zu 10 Grad zu erwarten.
Minus 30,9 Grad Celsius wurden in der Nacht auf gestern auf dem Piz Corvatsch bei St. Moritz GR gemessen: Die Russen-Peitsche zeigte sich unerbittlich. Jetzt lockert sie aber ihren frostigen Griff. Am Wochenende wird es milder. Im Flachland muss am Freitag bei
0 Grad und Regen zwar noch mit Glätte gerechnet werden, in den Bergen ist es dank dem Föhn aber bereits milder. In Chur GR klettert das Thermometer auf rund 8 Grad. Im Laufe des Wochenendes steigen die Temperaturen dann auch im Flachland weiter an. Statt Niederschlag zeigt sich am Sonntag vermehrt die Sonne: Von Lausanne über Bern bis nach St. Gallen sind bis zu 10 Grad zu erwarten.