Im März 2018 darf die Stadtzürcher Bevölkerung ihre Vertreterinnen und Vertreter neu wählen. Die bisherige Stadtpräsidentin Corinne Mauch (SP) steht zur Wiederwahl. Und sie will die Wahl schaffen, schliesslich versucht sie in diesem Wahlkampf mit neuen Methoden, ihre Anhänger zu mobilisieren.
Wie das aussieht, hat der «Tages-Anzeiger» diese Woche gezeigt: Die Zeitung begleitete Mauch sowie ihren Wahlkampfleiter Oliver Heimgartner beim «Hausieren» und zeigte, wie viel Mut die Stadtpräsidentin braucht, bei Wildfremden zu klingen. Schliesslich möge sie selbst die aufdringlichen Versicherungsvertreter nicht.
Aufwand lohnt sich
Beim ersten Versuch scheiterte das sozialdemokratische Duo jedoch kläglich: Im Kreis 3 meldete sich nach dem Klingeln tatsächlich eine Frau und schaute verwundert aus dem Fenster. Mauch stellte sich freundlich und nervös vor – doch die Person im vierten Stock wollte keinen Besuch. Das stellte auch Mauchs Helfer Heimgartner fest: «Die will wirklich nicht.»
Beim dritten Versuch klappte es jedoch, wie der «Tages-Anzeiger» weiter berichtet: «Das freut mich jetzt, dass Sie persönlich bei mir vorbeischauen, Frau Mauch», sagt eine Bewohnerin. Nach einem kurzen Schwatz versicherte sie, nächstes Jahr Mauch wiederwählen zu wollen. Schliesslich wähle sie seit Jahrzehnten links.
Innerhalb einer Stunde gelangen so drei Hausbesuche. Ein grosser Aufwand, der sich jedoch lohnt, wie der Blick nach Amerika zeigt. Dort ist diese direkte Form von Wahlmobilisierung alltäglich. Die Erfahrung der SP in anderen Schweizer Städten zeigte, dass zumindest direkte Telefon-Mobilisierung grossen Erfolg bringt.