Vogel-Züchterin bestohlen
Fieser Papageien-Klau

Wieder machten sich Diebe an den Volieren von Isabelle Dürig zu schaffen. Die gestohlenen Vögel haben einen Wert von 10000 Franken. Doch viel mehr sorgt sich die Thurgauerin um das Wohl der Tiere.
Publiziert: 03.03.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:47 Uhr
Von Beat Michel

Die Diebe wussten genau, wann sie am besten ­zuschlagen. «Ich machte gerade mit den beiden Hündinnen Kylie und Emilie einen ­Spaziergang, als die Täter ­– in mein Haus einbrachen», ­ sagt Isabelle Dürig (46) aus ­Schocherswil TG.

Als die Züchterin vorletzten Sonntag um zehn Uhr von ihrem Spaziergang zurückkehrte, sah sie sofort, dass etwas nicht stimmte. «Das Gartentor war aufge­brochen», erzählt sie. Sie ging als Erstes zu den Papa­geienkäfigen. Ihre schlimmste Befürchtung bestätigte sich: «Alle Käfig­türen standen offen. Die Papa­geien flatterten panisch durch den Raum.»

Nachdem Dürig die Vögel eingefangen hatte, zählte sie ihre Schützlinge: Es fehlten die zwölf wertvollsten Tiere.

Ein Goldnacken-Zwergara-Weibchen nahmen die Diebe aus dem Nistkasten. Es hätte in den kommenden Tagen Eier gelegt. Dann fehlten zwei Männchen und ein Weibchen der Mohrenkopf-Papageien, zwei Weibchen und ein Männchen der Rotbauch-Papageien, eine Graupapagei-Henne sowie ein Rüppell-Papageien-Pärchen. Am meisten vermisst Isabelle Dürig aber das Orangehauben-Kakadu-Pärchen Mirco und Mira. Sie ­seien beide superzahm.

Insgesamt hätten die geklauten Vögel ­einen Wert von etwa 10 000 Franken, schätzt Isabelle Dürig. Man könne sie leicht auf einer Vogelbörse verkaufen, so die Züchterin. «Zwar nicht in der Schweiz, aber im Ausland.» Da benötige man oft nicht einmal Zuchtpapiere und könne so auch geklaute Tiere schnell zu Geld machen.

Mehr als der finanzielle Schaden belastet Dürig die Ungewissheit über das Wohl der Tiere: «Wo kommen die Vögel hin? Wie werden sie jetzt gehalten?»

Isabelle Dürig wurden bereits 2010 sechs Papageien geklaut. Auch da nahmen die Diebe nur die wertvollsten Tiere – alles Weibchen, die brüteten. Der Schaden betrug damals 8000 Franken.

Auch 2011 hatte Dürig Pech. Im Keller ihres Hauses brach wegen eines falsch installierten Stromzählers ein Brand aus. 250 Papa­geien und fünf Hunde starben in den Flammen. «Eine Zucht, die ich in 25 Jahren aufgebaut hatte, war zerstört», so Dürig.

Damit die Diebe nicht wieder zuschlagen, will Isabelle Dürig Kameras installieren. «Ausserdem gehe ich in Zukunft immer zu unterschiedlichen Zeiten mit meinen Hunden spazieren.»

Wegen des ersten Diebstahls 2010 hatte sich die Züchterin die beiden Altdeutschen Schäferhunde Kylie und Emilie angeschafft: «Wenn sie zu Hause sind, kommt kein Dieb an ihnen vorbei.»

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