Am Bahnhof Oerlikon auf Gleis 8 hat Sven Sobernheim ein Bild einer sonderbar anmutenden Überwachungskamera geknipst und auf Twitter gepostet. Die Linse ist in einer Anzeigetafel der SBB integriert, die alle Abfahrtszeiten der Zürcher S-Bahnen auflistet. Sie ist so gut im Piktogramm versteckt, dass man sie fast nicht wahrnimmt. Erst wer ganz genau hinsieht, erkennt die Reflektion im Zug-Rad.
BLICK hat sich vor Ort umgesehen und eigene Fotos geknipst. Weit und breit findet sich nirgends ein Hinweisschild auf Videoüberwachung. Das wäre in solchen Fällen aber gesetzlich vorgeschrieben. Die Kamera ist allerdings deutlich über der Augenhöhe der meisten Leute angebracht. Es ist nicht ersichtlich, wohin sie genau zielt.
Selbst die Mediensprecher der SBB brauchen einen Tag für die Abklärung, was es mit der Linse auf sich hat. Spielen die SBB da etwa Big Brother? Werden Besucherströme gemessen? Die Baustelle am Bahnhof Oerlikon überwacht?
Dann die Auflösung. «Es handelt sich nicht um eine Kamera, sondern um einen Sensor, welcher die Anzeigehelligkeit des Bildschirms automatisch reguliert», schreibt SBB-Mediensprecherin Michelle Rothen in einer Stellungnahme. «Bei unseren Abfahrtsanzeigen sind keine Kameralinsen installiert.» (ct)