Gleich in mehreren Gemeinden am Zürchersee sorgte ein Flyer für eine Mischung aus Schreck und Verwunderung: Ein angeblicher «Islamischer Zentralrat» wies die Bewohner darauf hin, dass Muslime bald in der Überzahl seien. Man wolle sich mit diesem Schreiben vorstellen. «Wir möchten darum bitten, dass sich die Frauen wenn möglich verschleiern würden», heisst es weiter. Und zum Schluss: «In diesem Sinne, Allahu Akbar!» (BLICK berichtete)
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Innerschwyz einen Tatverdächtigen im Visier: Wie die «Südostschweiz» berichtet, konnte eine Person aus dem Kanton Schwyz als Absender eruiert werden. Pikant: Er ist kein Unbekannter!
«Gegen diese Person läuft bei uns schon eine andere Untersuchung in einem völlig anderen Zusammenhang», lässt sich die leitende Staatsanwältin Marianne Gerber von der «Südostschweiz» zitieren.
IZRS vermutet «übereifrigen Patriot» als Absender
Auf die Schliche kamen die Ermittler dem Fake-Absender, weil er als Kontaktmöglichkeit die E-Mail-Adresse sharia_pride@gmx.ch angegeben hatte. Offenbar konnte man diese nun einer Person zuordnen. Aus welchem Millieu diese Person kommt, ist unklar. Auch zu möglichen Motiven wollte die Staatsanwaltschaft sich nicht äussern.
Aus der Verantwortung zogen sich die Verantwortlichen beim Islamischen Zentralrat der Schweiz (IZRS). «Wir sind nicht die Urheber dieser Postkarten», sagte Ende August IZRS-Generalsekretärin Ferah Ulucay zu BLICK.
Der «echte» Islamischer Zentralrat ging in seiner Stellungnahme davon aus, dass ein übereifriger Patriot mit einer nicht existenten Bedrohung Angst schüren wolle. (pma)