Zürcher Schüler sollen sich künftig anständig benehmen, wenn sie nach der Sekundarschule ins Kurzzeit-Gymi wechseln wollen. Nebst den Noten aus den Aufnahmeprüfungen sollen neu auch Noten zum «Arbeits- und Lernverhalten» – sprich Verhaltensnoten – berücksichtigt werden.
Dies hat der Zürcher Bildungsrat entschieden, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Die Beschlüsse wurden in einem Modell gefasst, das die Notenzählung bei der Gymi-Aufnahme neu und fairer gestalten soll.
«Die Mittelschulen wollen wissen, ob ein Schüler genügend ‹Pfupf› hat, um bei ihnen zu bestehen. Das Arbeits- und Lernverhalten bietet dafür Anhaltspunkte», sagt Hans-Martin Binder dem «Tages-Anzeiger». Binder war bei der Ausgestaltung der Prüfungsreform als Projektleiter beteiligt.
Verhalten wichtiger als Schulnoten
Martin Zimmermann, Rektor der Kantonsschule Zürcher Oberland, begrüsst diesen Entscheid: «Das Verhalten zeigt die Schulaffinität des Jugendlichen und sagt etwas aus über die Bereitschaft, weitere drei oder vier Jahre zur Schule zu gehen.»
Damit geht Zürich in eine Richtung, die bereits Lehrmeister eingeschlagen haben: Bei der Ausbildung von Jugendlichen soll vermehrt auch das Verhalten beurteilt werden. Katharina Stoll, Interimsdirektorin des Laufbahnzentrums der Stadt Zürich, findet, dass solche Verhaltensnoten gleich wichtig seien wie Schulnoten und ergänzt: «Wenn nicht sogar wichtiger.» (pma)