Die ganze Schweiz rätselt: Wer sind die drei jungen Männer, die Sonntagfrüh im Gubrist-Tunnel bei Weiningen ZH Richtung Bern fuhren? Einer der drei stürzte zur Beifahrertüre hinaus auf die Fahrbahn, verletzte sich dabei schwer.
Sie kennen sich!
BLICK hat herausgefunden, wer sie sind: Der Mazedonier B.B.* (22) aus dem Kanton Solothurn. Und die Cousins G.B.* (23, Schweiz-Kosovare) und A.B.* (22, Kosovare) aus dem Kanton Bern. Heisst: Sie kennen sich alle und sind sogar Freunde!
Geschockter Vater
«Das ist richtig», bestätigt S.B.* (62), der Vater von B.B., heute Morgen vor seinem Haus. Und er ist überzeugt: «Mein Sohn hat seinen Kollegen ganz sicher nicht aus dem Auto geworfen! Er war wohl der, der fuhr. Weil er eben selten trinkt.»
Hat der Verletzte selber die Türe geöffnet?
Das sagt auch sein anderer Sohn E.B.* (27): «Ich gehe davon aus, dass mein Bruder gefahren ist und dabei kaum mit einer Hand G.B. auf dem Beifahrersitz zur Türe rausschubsen konnte.» Auch er sagt, dass B.B. selten trinkt: «Ich denke, dass eher die Cousins getrunken hatten, dumm taten oder vielleicht Krach kriegten.» Entweder habe G.B. auf dem Beifahrersitz dann selber die Türe geöffnet und nicht geahnt, wo er aussteigt «oder sein Cousin auf der Rückbank hat irgendwie zum Spass oder im Streit nachgeholfen. Wobei ich mir das auch nicht vorstellen kann.»
Dritteinwirkung nicht ausgeschlossen
Sicher ist: Die Freunde waren am Samstagabend in der Disco «Rinora4» in Rümlang ZH und kurz vor 4 Uhr früh auf dem Heimweg ins Mittelland. Im Tunnel hatte laut Kantonspolizei Zürich das Fahrzeug «die Geschwindigkeit etwas verringert», dann sei auf der Beifahrerseite die Türe geöffnet worden und eine Person aus dem Auto gestürzt. Der Lenker des Autos habe anschliessend die Fahrt fortgesetzt. Dritteinwirkung könne nicht ausgeschlossen werden.
Noch keinen Kontakt
G.B., der von nachfolgenden Fahrzeuglenkern betreut wurde, erlitt Kopfverletzungen sowie diverse Prellungen und Schürfungen. Er ist laut Polizei aber in stabilem Zustand. «Wir hatten noch keinen Kontakt mit ihm», sagt der Bruder des mutmasslichen Lenkers. «Auch mit meinem Bruder durften wir noch nicht reden. Die Polizei will wohl keine Absprachen.»
Mehrere Polizisten
Die Beamten tauchten am Sonntagnachmittag bei den beiden Familien zu Hause auf - und nahmen den Mazedonier und den Kosovaren fest. «Es war schrecklich», sagt der Vater von B.B. «Da waren sicher sechs Uniformierte, die bei uns im Haus waren und meinen Sohn aus dem Bett holten.» Die Beamten hätten nicht gesagt, um was es gehe. «Meine Frau ist fast zusammengebrochen. Mein Sohn hatte noch nie mit der Polizei zu tun!»
Müsste Konsequenzen tragen
Dass B.B. draussen dann auch noch in Handschellen gelegt wurde, kann sein Bruder nicht verstehen. «Das war etwas übertrieben. Er wäre so oder so mitgegangen.» Er sagt aber auch: «Wenn er tatsächlich am Steuer sass und einfach weiterfuhr, muss er natürlich die Konseqenzen tragen. Wie auch der, der G.B. allenfalls aus dem Auto schubste. Doch daran glaube ich immer noch nicht!»
Noch keine Neuigkeiten
Heute gibt es von den Zürcher Ermittlungsbehörden noch keine Neuigkeiten zum mysteriösen Vorfall im Gubrist-Tunnel - allenfalls morgen Dienstag. Der Bruder von B.B.: «Ich hoffe, dass sich der Fall rasch klärt und mein Bruder sowie auch die Cousins bald wieder nach Hause dürfen.»
* Namen der Red. bekannt