Ungewissheit trotz Untersuchung
Warum musste der Dumper-Fahrer in Winterthur sterben?

Ein Dumper-Fahrer (†39) wurde im Februar 2017 von einem Zug am Bahnhof Winterthur erfasst. Jetzt wurden die Untersuchungen abgeschlossen. Ungewissheiten bleiben dennoch. Der Tod des Bauarbeiters wirft weiter Rätsel auf.
Publiziert: 26.03.2018 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:30 Uhr
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Bauarbeiter stirbt bei Zugkollision
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Unfall beim Bahnhof Winterthur:Bauarbeiter stirbt bei Zugkollision

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust kann in ihrem Schlussbericht nicht abschliessend erklären, weshalb im Februar 2017 ein Baumaschinenlenker (†39) bei Gleisarbeiten beim Bahnhof Winterthur bei der Kollision mit einem Güterzug gestorben ist (BLICK berichtete). Die Sicherheitsbestimmungen sind eingehalten worden.

Kurz nach 4.30 Uhr prallten ein Muldenkipper und ein Güterzug zusammen. Der 39-jährige Lenker des Dumpers starb auf der Unfallstelle. Rollmaterial und Baumaschine wurden stark beschädigt. Die Sust nahm noch am selben Tag die Untersuchungen auf, wie sie im Schlussbericht schreibt, der am Montag veröffentlicht wurde.

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Foto: Beat Kälin, newspictures.ch

Rätsel um Tod des Dumper-Fahrers trotz Autopsie

Weshalb der Arbeiter den Dumper über das Gleisfeld - und damit über mehrere ungesperrte Gleise – lenkte, war am Unfalltag unklar. Diese Ungewissheit wird bleiben, denn auch der Sust-Bericht bietet darauf keine Antwort.

Die Autopsie des Verstorbenen wies nach, dass der Mann nicht direkt durch die Kollision starb, sondern vom Dumper geschleudert wurde und sich dabei tödlich verletzte. In seinem Blut wurden keine Substanzen gefunden, die seine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt hätten.

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Doch der Mann fuhr mit einer Dumperladung voller Bauschutt nicht wie geplant entlang der Baustelle auf Gleis neun vor dem Kesselhaus zum nahegelegenen Materialdepot. Dort sollte der Betonabbruch deponiert werden und so hatte er es in jener Nacht bereits mehrmals getan.

Sust untersuchte Sicherheitsvorkehrungen für die Baustelle

Stattdessen fuhr er in eine gänzlich andere Richtung. Er überquerte das zur Sicherheit der Arbeiter gesperrte Gleis 8 und danach noch zwei weitere, ungesperrte Gleise, bis er auf Gleis 4 – auf der anderen Seite des Gleisfeldes - vom Güterzug erfasst wurde.

Die Sust überprüfte alle Sicherheitsvorkehrungen, die für die Baustelle getroffen worden waren. Alles war nach Vorschrift umgesetzt worden.

Sie prüfte die Funktionsweise eines Dumpers des gleichen Typs, wie auf der Baustelle verwendet wurde. Das Fahrzeug lässt sich wegen technischer Massnahmen weder unbeabsichtigt starten, noch besteht die Gefahr, dass der Muldenkipper nicht mehr zu stoppen wäre. (SDA/rad)

Hier wird das Baustellenfahrzeug geborgen
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