Falls sich die Corona-Fälle in der Schweiz häufen, könnte das die Spitäler an ihre Grenzen bringen. In China beispielsweise wurden in Rekordzeit neue Krankenhäuser gebaut, um dem Andrang standhalten zu können. In Italien müssen Pfleger 36-Stunden-Schichten schieben (BLICK berichtete), die Bettenbelegung steigt rasant an.
Auch in der Schweiz werden bisher Verdachtsfälle mit der Ambulanz ins Spital gefahren, wo sie getestet werden und in Isolation mehrere Stunden auf die Testergebnisse warten müssen. «Diese Quarantäne blockiert Ressourcen», heisst es beim Unispital Zürich auf BLICK-Anfrage.
«Home Testing» als Lösung?
Das Unispital hat deshalb bei der Gesundheitsdirektion des Kantons um eine Bewilligung für sogenanntes «Home Testing» gebeten. Dabei kommt der Patient nicht ins Spital, sonder der Doktor fährt zum möglicherweise Infizierten. «Dort wird der Abstrich für den Test gemacht», sagt Hugo Sax, leitender Arzt der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am Unispital. Der Patient kann dann zuhause auf das Ergebnis warten. Während er wartet, darf er das Haus nicht verlassen, trotzdem dürfte das Prozedere für beide Seiten wesentlich angenehmer sein, als per Ambulanz ins Spital gefahren zu werden. Für solche «Home Testings» kommt nur in Frage, wer gesundheitlich nicht stark geschwächt ist. Zudem muss zuvor eine Fachperson (Hausarzt oder Ärztetelefon beispielsweise) entschieden haben, dass ein Corona-Test notwendig ist.
Um den Abstrich zuhause durchführen zu können, brauchen die Spitäler eine Bewilligung der kantonalen Gesundheitsbehörden. In welchen Kantonen das ausser Zürich noch der Fall ist, wird nachgereicht. Eine entsprechende Anfrage beim Bundesamt für Gesundheit ist offen. (vof)