Uitikon ZH schwimmt im Geld
Zu Besuch im Dorf der Grossverdiener

Uitikon am Üetliberg: Das ist die Gemeinde der Bestverdiener im Kanton Zürich. Finanzprobleme hat die Gemeinde nicht. Dafür andere Sorgen.
Publiziert: 29.08.2014 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:27 Uhr
Die Luxus-Probleme der Gemeinde Uitikon
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:Die Luxus-Probleme der Gemeinde Uitikon

Uitikon-Waldegg, die Gemeinde ist attraktiv. Man wohnt im Grünen und ist in fünf Minuten in Zürich. Und wer hier wohnt, der verdient sehr, gut, sehr, sehr gut sogar. 150'000 Franken im Jahr im Schnitt. Das geht aus dem Einkommens-Ranking hervor, das der «Tages-Anzeiger» erhoben hat. In keiner anderen Zürcher Gemeinde ist das Durchschnittseinkommen auch nur annähernd hoch.

Doch wie lebt es sich in der Grossverdiener-Gemeinde am Üetliberg? BLICK.ch wollte es wissen und war einen Tag lang dort. Es ist ländlich, ruhig, kaum Verkehr. Ein alter Dorfkern und rundherum viele Villen.

Die Bewohner geniessen ihr Leben hoch über dem Lärm der Metropole Zürich. Und natürlich mit dem tiefsten Steuerssatz im Kanton. Vor allem Banker wissen die Vorzüge zu schätzen. «Es ist sehr sonnig hier», sagt etwa Boutiquen-Besitzerin Stéphanie Rosenberg. Sie schätzt die Stadtnähe. Und man lässt sich in Ruhe. Über den Reichtum redet niemand gerne, schon gar nicht vor laufender Kamera.

Bewohner sind finanzstark - und anspruchsvoll

Gemeindepräsident Victor Gähwiler freut sich über die finanzstarken Bewohner. Das sei aber auch eine Herausforderung, sagt er zu Blick.ch: «Diese Leute betonen gern, wieviel Steuern sie bezahlen. Und damit erwarten sie, dass der Schnee bei ihnen zuerst weggeräumt wird.»

Die finanziell komfortable Seite habe aber auch eine «Schattenseite»: Neben den Spitzenverdienern «braucht es aber auch einen gesunden Mittelstand». Hier habe Uitikon ein Problem. Denn «Wohnraum für Durchschnittsverdienende», den gebe es einfach nicht.

Niemand macht in der Feuerwehr mit

Und damit würden Leute fehlen, die sich «in Vereinen, Behörden, in der Feuerwehr engagieren» würden. Mit anderen Worten: Schneeräumung bitte bei mir zuerst, aber selber anpacken? Nein, danke!

Gähwiler will die Reichen aber nicht allzu stark kritisieren. Es gebe schon noch einige «sehr gut Verdienende, die sich stark engagieren».

Und die will der Präsident nicht vergraulen. 155'870 Franken deklarierten Steuerpflichtige im zürcherischen Uitikon letztes Jahr - im Durchschnitt und nach allen Abzügen, wie der «Tages-Anzeiger» herausgefunden hat. Platz 1 im Kanton. In Uitikon verdienen sie damit viermal so viel wie am anderen Ende des Kantons, in Sternenberg. (snx)

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