Lena D. (†30) tötete ihre Zwillinge (†4) im Wald!
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Tragödie in Uitikon Waldegg ZH
Lena D. (†30) tötete ihre Zwillinge (†4) im Wald!

Zwei Wochen nach dem in Uitikon Waldegg ZH Lena D. (†30) mit ihren Zwillingen (†4) tot im Auto gefunden wurde, beerdigte die Familie ihre Liebsten. Im Dorf an der Schweizer Grenze herrschen Trauer und Fassungslosigkeit.
Publiziert: 25.08.2020 um 23:21 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2020 um 07:15 Uhr
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Lena D. (†30) und die Zwillinge Sarah F. (†4) und Sabine F. (†4). Zwei Jahre nach diesem Bild tötete die Mutter die Kinder und sich selbst.
Foto: Zvg
Beat Michel

Ein kleines Dorf in Süddeutschland, nur wenige Minuten von der Schweizer Grenze entfernt. Drei neue Gräber säumen den Friedhof oben auf dem Hügel. Die Gräber einer Mutter und ihrer zwei Töchter. BLICK-Recherchen zeigen: Sie sind die Toten von Uitikon Waldegg ZH. Vor zwei Wochen wurde Lena D.* (†30) mit ihren Töchtern Sarah F.* (†4) und Sabine F.* (†4) im Waldstück am Rande der Zürcher Gemeinde leblos im dunklen BMW gefunden.

Obwohl die Familien des Mannes und der Frau im Dorf bekannt und beliebt sind, fand die Beerdigung im engsten Familienkreis statt. Ein Blumenmeer schmückt die letzte Ruhestätte der drei Opfer dieser Tragödie. Viele Dorfbewohner sind am Tag nach der Beerdigung auf den Friedhof gepilgert.

Laut der Staatsanwaltschaft Zürich ist die Frau mit ihren Kindern am Sonntag, 9. August, in die Schweiz eingereist und hat die Zwillinge und sich selbst getötet. Wie sie die schreckliche Tat ausführte, hat das Institut für Rechtsmedizin nicht bekannt gegeben.

Warum fuhr die Mutter nach Uitikon Waldegg?

Das Dorf, in dem die Frau mit ihrem Mann und ihre Kindern lebte, liegt etwas mehr als eine Autostunde von Uitikon Waldegg ZH entfernt. Warum die Mutter gerade hierhin fuhr? Bislang ein Rätsel. Es scheint reiner Zufall zu sein, dass die Frau mit ihren Kindern im Wald oberhalb Uitikon endete, um die schreckliche Tat auszuführen.

BLICK traf die Eltern des Ehemanns an ihrem Wohnort. Sie können nicht über die Tragödie reden, stehen unter Schock. Sie sind traurig und müde.

«Zu früh für alle, die euch lieben»

Ihre Zeilen zum Abschied ihrer Liebsten zeigen, wie schwer das Ganze zu ertragen, geschweige denn zu verstehen ist. «Es geschehen Dinge, die wir nicht begreifen können», heisst es in der Traueranzeige. Und: «Zu früh für euch, zu früh für uns, zu früh für alle, die euch lieben. Schweren Herzens müssen wir Abschied nehmen. Wir vermissen euch unendlich.»

Warum die ehemalige Leiterin eines Kundencenters ihre Kinder tötete, ist nicht nachvollziehbar. Sicher ist, dass die Kauffrau seit längerem Probleme hatte und in psychiatrischer Behandlung war. Anscheinend war sie nur für das Wochenende bei ihrer Familie zu Besuch, als sie ihre Kinder ins Auto packte und Richtung Schweiz fuhr.

Schon im Juni brannte es im Kinderzimmer

Im Dorf spricht man nicht gerne über den Fall. Doch so viel ist klar: Die Bewohner sind nicht wütend auf das Mami, sondern auf die Psychiatrie und die Verantwortlichen, die die Gefahr nicht richtig einschätzten. «Wenn die Psychiater das nicht sehen, was sehen sie denn überhaupt?», fragt ein Nachbar der Betroffenen.

Bereits Anfang Juni gab es im Haus der Familie einen Vorfall. Im Kinderzimmer der Familie brach in der Nacht ein Feuer aus. Wie die lokale Feuerwehr schrieb, hatte eine brennende Kerze den Vorhang entzündet. Die Kerze fiel auf den Boden, der Teppich fing Feuer.

Die Frau löschte laut Mitteilung den Brand mit Wasser, bevor die Familie das Haus verlassen hatte. Frau und Kinder mussten wegen Verdachts auf Rauchvergiftung ins Spital gebracht werden. Die Polizei eröffnete eine Untersuchung wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Nach dem traurigen Fund im Wald von Uitikon Waldegg ZH erscheint der Zwischenfall jetzt in einem anderen Licht. «Wer weiss, was da wirklich passiert ist», sagt eine Nachbarin.

* Namen geändert

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