Tödliche Messerattacke vom Kaufleuten
Jetzt spricht die Mutter des Messerstechers

Von Shivan Mohamed (21) fehlt seit Sonntagnacht jede Spur. Seine Mutter Samerah S. (43) ist verzweifelt. Sie weiss nicht, wie es so weit kommen konnte.
Publiziert: 16.07.2012 um 16:42 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:53 Uhr
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Samerah S. (43) ist die Mutter von Shivan Mohamed (21), der von der Polizei gesucht wird.
Foto: Blick

Bleich und ängstlich steht Samerah S.* (43) vor ihrer Wohnung in Uerikon ZH. Sie kann noch nicht fassen, was passiert ist. Ihr Sohn Shivan Mohamed (21) soll in der Nacht auf Sonntag vor dem Kaufleuten-Club Vigan M.* (†23) aus Hombrechtikon niedergestochen haben.

Zuletzt hat Samerah S. ihren Shivan am Samstag um circa 19 Uhr gesehen. «Er hat sich bereit gemacht für den Ausgang», sagt Samerah zu Blick.ch. «Er war so fröhlich und hat sich schön gemacht. Shivan erzählte mir, dass er mit einem Kollegen an die Chilbi auf der Sechseläutenwiese will.»

Ob Shivan Mohamed (21) wirklich an die Chilbi ging, ist unklar. Klar ist:  Shivan geht ins Kaufleuten. Dort trifft er auf Vigan und seine Brüder Visar (20) und Fetah (19) sowie deren Clique. Sie feiern den Geburtstag von Vigan.

Zwischen Shivan und den Brüdern Vigan und Visar kommts zu Rangeleien und Schubsereien. Ein Security-Mann setzt daraufhin alle drei Streithähne gegen halb vier Uhr früh gemeinsam vor die Disco-Tür. An der Ecke Pelikanstrasse/Nüschelerstrasse, wenige Meter vom Eingang entfernt, eskaliert der Streit. Shivan attackiert beide Brüder mutmasslich mit einem Messer: Vigan lässt noch vor Ort sein Leben. Auch der jüngere Visar verliert sehr viel Blut, überlebt nur knapp.

Jetzt sucht die Polizei nach Shivan. Er ist dringend tatverdächtig, den 23-jährigen Vigan M.* vor dem Club Kaufleuten erstochen zu haben.

«Es gab nie Probleme mit meinem Sohn»

Seine Mutter ist ratlos. Sie kann nicht mehr schlafen und essen, ist verzweifelt. «Mein Sohn hatte nie ein Messer bei sich. Es gab nie Probleme mit ihm. Ich kann nicht glauben, dass er so etwas getan haben soll», sagt Samerah S. «Es ist so schrecklich, was passiert ist. Die Familie, die ihren Sohn verloren hat, tut mir unendlich Leid.»

Vor elf Jahren ist die Mutter mit ihrer Familie aus dem Irak in die Schweiz geflüchtet. «Shivan wollte unbedingt den Schweizer Pass bekommen. Er lebt gerne hier.» (rkf)

* Name der Redaktion bekannt

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