Spendable Pizzeria-Besitzer in Greifensee ZH geben auf
Nach 3000 Gratis-Essen ist Schluss

Niemand soll hungern müssen. Gino Ramadani (40) und seine Frau Elvira (37) haben ein Herz für Arme. Doch weil dies einige Leute schamlos ausnutzten, müssen sie ihr Restaurant jetzt abgeben.
Publiziert: 15.05.2017 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:45 Uhr
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Gino (40) und Elvira (37) Ramadani sorgten letztes Jahr für Schlagzeilen, weil sie Bedürftigen das Essen gratis offerierten.
Foto: Toini Lindroos
Georg Nopper

«Bitte nutzen Sie diese Gutmütigkeit nicht aus, damit wirklich Bedürftige davon profitieren können.» Ein Appell, der nicht überall Gehör fand. Die Betreiber der Pizzeria Toscana in Greifensee ZH, die letztes Jahr für Schlagzeilen sorgten, weil sie Bedürftigen das Essen gratis offerierten (BLICK berichtete), geben auf.

«Einige wurden sogar frech»

«Viele Leute haben unsere Aktion leider missbraucht», sagt Wirt Gino Ramadani (40), der das Restaurant zusammen mit seiner Frau Elvira (37) führte, zu BLICK. «Einige wurden sogar frech. Es gab Leute, die das eigentlich nicht brauchten, aber auf ein Gratis-Dessert oder einen Gratis-Schnaps bestanden.»

Ramadani verlangte dann teilweise kein Geld, obwohl diese Gäste keine Bedürftigen waren. «Ich wollte nicht diskutieren. Das ist nicht meine Art.»

Ich bin stolz darauf

Trotz allem bereut Ramadani die Aktion nicht. «Ich hatte sehr viele positive Reaktionen und habe viele nette Menschen dadurch kennengelernt.»

Es habe sehr viele Gäste gehabt, die in seinem Restaurant gratis gegessen hätten, sagt Ramadani. «Ich bin stolz darauf, über 3000 Gratis-Essen offeriert zu haben», präzisiert der Wirt. Der Einnahmeverlust belaufe sich auf 60'000 Franken.

Neuer Pächter

Der Wirt musste die Notbremse ziehen. «Jetzt haben wir einen neuen Pächter gefunden, der das Lokal übernimmt.» Ob dieser die Gratis-Aktion weiterführen wird, kann Ramadani nicht sagen. Doch er weiss: «Das Restaurant ist in guten Händen.»

Wie es für das Wirte-Paar nun weitergeht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Ramadani: «Jetzt schauen wir die letzten Zahlen mit dem Treuhänder an.»

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