So leiden die Cannon-Run-Raser unter ihrer Zeit im Knast
«Die Männer sind ein Schatten ihrer selbst»

James Cannon (26), der CEO von Cannon Run, äussert sich erstmals zur Inhaftierung dreier Briten, die im Juni an einem illegalen Autorennen durch die Schweiz teilnahmen und danach drei Monate in Untersuchungshaft sassen.
Publiziert: 12.09.2017 um 22:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:04 Uhr
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James Cannon, der CEO des Cannon Run, hat sich erstmals zum Vorgehen der Schweizer Behörden im Fall der Cannon-Run-Raser geäussert.
Foto: Facebook / The Cannon Run

Rasen in der Schweiz kann teuer werden und im Knast enden. Wie hart man mit Verkehrssündern ins Gericht geht, bekamen diesen Sommer drei Briten zu spüren. Die Cannon-Run-Raser David B.*, Julian W.* und Adrian H.* wurden am 4. Juni von der Kantonspolizei Zürich verhaftet, nachdem sie am Pfingstwochenende mit bis zu 177,5 km/h durch den Islisberg-Tunnel auf der Autobahn A4 gebrettert waren.

Während dreier Monate sassen die Familienväter in U-Haft. Nun kritisiert Cannon-Run-CEO James Cannon (26) in der «Nottingham Post» das Vorgehen der Schweizer Behörden: «Die Männer sind nur noch ein Schatten ihrer selbst», sagt er. «Es war ein harter Schlag für sie, so lange festgehalten zu werden.»

Kein Abstecher mehr in die Schweiz

Besonders bitter sei gewesen, dass einer der drei verhafteten Briten nicht nur seinen Geburtstag, sondern auch seinen Hochzeitstag im Gefängnis habe feiern müssen. Mit einer Crowdfunding-Aktion sollen bereits 4000 Pfund für die Raser und deren Familie gesammelt worden sein. Eine weitere Aktion soll folgen.

James Cannon organisiert die Auto-Ferien seit drei Jahren. Dazu würden pro Jahr drei Rallyes in Grossbritannien, zwei weitere in Europa und eine Rallye von Marbella nach Ibiza gehören. Nach dem Vorfall mit den Cannon-Run-Rasern will der CEO künftig keine Reisen mehr in der Schweiz organisieren.

Um das Verfahren zu beschleunigen, einigte man sich im Fall der Cannon-Run-Raser auf bedingte Freiheitsstrafen von 13 und 14 Monaten. «Es war kein illegales Strassenrennen», so der zuständige Staatsanwalt Jürg Boll zu BLICK. Die Beschlagnahmung der sichergestellten Sportwagen wurde aufgehoben, da diese nicht im Besitz der drei Briten sind. (rad)

* Namen der Redaktion bekannt

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