Für die Klassenlehrerin und ihre Klasse im Dietiker Wolfsmatt-Schulhaus war es ein schwerer Schock: Die Eltern des Schülers Daniel* (damals 11) stürmen ins Zimmer, bedrohen die Lehrerin mit dem Tode, die Mutter versucht, die Frau zu würgen. Eine Schülerin zu BLICK: «Die Mutter rief: ‹I will kill you and your son› (zu Deutsch: Ich töte dich und deinen Sohn.) Der Vater blieb in der Tür stehen und lachte.» Die Schule alarmiert die Polizei, die Eltern kommen in U-Haft.
Der Vorfall passierte im September 2017. Nur einen Tag zuvor hatte die Kesb den Sohn des Paares fremdplatziert. Jetzt müssen die Eltern vor Gericht antraben, berichtet die «Limmattaler Zeitung». Denn nun ist auch klar, warum die Kesb die Notbremse zog: Die Eltern, Vater Martin L.* und Marie L.*, misshandelten ihren Sohn aufs Gröbste!
So fest geschlagen, dass Kleiderbügel zerbrach
Die Staatsanwaltschaft hält in der Anklageschrift fest: Der Vater schlug seinen wehrlosen Sohn zwei- bis dreimal pro Woche – während mehrerer Monate – mit der Faust in den Brustbereich und den Bauch, manchmal prügelte er ihn auch mit dem Gürtel. Sohn Daniel soll Kratzspuren und Hämatome am Körper gehabt haben, berichtet die «Limmattaler Zeitung».
Am Tag vor dem Vorfall im Klassenzimmer würgte der drogenabhängige Vater seinen Sohn während zwei bis drei Minuten, so dass ihm schwindlig wurde und er rote Spuren am Hals davontrug. Mutter Marie L. schützte ihren Sohn nicht etwa vor den Attacken des gewalttätigen Vaters – sondern hieb selbst kräftig zu: Sie soll Daniel mit einem Kleiderbügel derart heftig geschlagen haben, dass der Bügel zerbrach.
Mitte September muss das Prügel-Paar vor dem Bezirksgericht Dietikon wegen Drohung, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte sowie Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht antraben. Die Anklage fordert für Vater Martin L. zehn Monate unbedingt, für die Mutter sechs Monate bedingt.
*Namen geändert