Sie war das älteste Säugetier im Zoo Zürich
Orang-Utan-Dame Lea (49) ist tot

Orang-Utan-Dame Lea ist kurz vor ihrem 50. Geburtstag gestorben. Das älteste Säugetier im Zoo Zürich war ein Besucher-Liebling. Mal zog sie Faxen, hielt für Selfies hin oder blätterte in Zeitschriften.
Publiziert: 16.02.2017 um 12:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:05 Uhr
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Lea ist kurz vor ihrem 50. Geburtstag im Zoo Zürich gestorben. Sie war das älteste Säugtier im Zoo.
Foto: Enzo Franchini

Dicht bei der Scheibe sitzend – so kannte man die Sumatra-Orang-Utan-Dame Lea aus dem Zoo Zürich, die jahrzehntelang die Besucher im Menschenaffenhaus lebte. Interessiert erwiderte sie die Blicke der Besucher – machte Faxen oder blätterte in Zeitschriften.

Nun ist Lea gestorben. In ein paar Monaten wäre sie als aktuell ältestes Säugetier des Zoo Zürich 50 Jahre alt geworden. Doch ihr Gesundheitszustand hatte sich in den letzten Tagen derart verschlechtert, das gestern entschieden wurde, sie einzuschläfern, wie der Zoo heute mitteilte.

Lea war 43 Jahre im Zoo Zürich

Lea kam im August 1967 in Stuttgart zur Welt. Sie war dort die allererste Menschenaffennachzucht. Aufgezogen wurde sie von Hand als ergänzendes Familienmitglied vom Ehepaar Scharpf, das während vieler Jahre in Stuttgart die Menschenaffen betreute.

1974 übersiedelte Lea nach Zürich. Hier gebar sie vier Junge, die sie selber aufzog. Ein fünftes Jungtier starb kurz nach der Geburt. Drei Enkelkinder und ein Urenkel leben in Deutschland, Belgien und Grossbritannien.

In den 1980-er und 1990-er Jahren hatte Lea ihren eigenen Freundeskreis, der sie regelmässig besuchte und keinen ihrer Geburtstage verpasste. Mitglieder dieses Kreises brachten ihr Zeitschriften mit. Diese wusste sie geschickt auszubreiten und durchzublättern. Dabei betrachtete sie die Seiten aufmerksam. Auch wenn sie die Zeitschrift dabei verkehrt herum in Händen hielt oder sich der Inhalt zum Beispiel um Motoradzubehör drehte, tat dies ihrem Interesse keinen Abbruch.

Leas Schlafplatz war an der Scheibe

Wegen zunehmender sozialer Spannungen in der Orang-Utan-Gruppe bezogen die beiden Weibchen Lea und Oceh vor gut drei Jahren einen Teil der ehemaligen Schimpansen-Anlage im alten Gebäudeteil des Menschenaffenhauses. Hier hat Lea ohne jegliche Hektik ihren Lebensabend verbracht. Mit einem Schlafplatz direkt an der Scheibe, der einen guten Überblick über das Geschehen im angrenzenden Besucherraum bot. (nbb)

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