Foto: Thomas Meier

Sie sollen Cousin mit Sex-Videos erpresst haben
Gericht spricht Kosovo-Brüder frei

Letzte Woche standen zwei Brüder aus dem Kosovo vor Gericht, weil sie einen Cousin mit heimlich aufgezeichneten Sex-Videos erpresst haben sollen. Nun wurden sie freigesprochen.
Publiziert: 03.04.2019 um 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2019 um 13:57 Uhr
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Letzte Woche standen zwei Brüder aus dem Kosovo vor Bezirksgericht Zürich.
Foto: Thomas Meier
Michael Sahli

Es war eine Familienfehde der besonderen Art, die letzte Woche vor Bezirskgericht Zürich verhandelt wurde: Der Kosovare Admir T.* (40) warf seinen Cousins Luan* (43) und Berat F.* (40) vor, ihn mit Sexvideos erpresst zu haben (BLICK berichtete).

Auch der Lockvogel sass auf der Anklagebank: Die Spanierin Paula R.* (39) – sie soll das schlüpfrige Material laut Staatsanwaltschaft heimlich aufgezeichnet und so die Erpressung erst ermöglicht haben. Auf dem Bildmaterial soll der verheiratete Privatkläger auch beim Sex mit Männern zu sehen sein – ein Tabu in der konservativen Familie!

Gericht hatte «unüberwindbare Zweifel»

Nur: Beweise für die Anschuldigungen konnten weder Kläger noch Staatsanwaltschaft vorweisen. So ist das schlüpfrige Videomaterial nicht auffindbar. Und auch dass der Geschädigte seinen Cousins Geld übergeben haben will, lässt sich nicht belegen.

Heute wurde das Urteil veröffentlicht: Das Gericht habe «unüberwindbare Zweifel», ob sich der Sachverhalt so zugetragen hat, wie es in der Anklageschrift steht. Und: Neben den Aussagen des Klägers habe man keine belastbaren Beweise. Die Angeklagten werden darum nicht nur freigesprochen – sie erhalten auch Entschädigungen in der Höhe von insgesamt 10'000 Franken.

*Namen geändert

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