Mitglieder des revolutionären Aufbaus haben gestern Abend in Zürich eine Protestaktion durchgeführt. Auf ihrem Umzug verursachten die Vermummten Sachschäden in der Höhe von weit über 200'000 Franken.
Rund 60 Personen beteiligten sich an der Aktion in den Stadtzürcher Kreisen 3 und 4. Auf ihrem «Saubannerzug» zündeten die Aktivisten ein Fahrzeug und mehrere Container an, wie die Zürcher Stadtpolizei mitteilt. Zudem wurden zahlreiche Scheiben eingeschlagen und Fassaden verschmiert.
Steine gegen Polizisten
Beim Eintreffen der Polizei hätten sich die Demonstrationsteilnehmer «äusserst gewaltbereit gezeigt und die Einsatzkräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen», schreibt die Stadtpolizei.
Diese reagierte mit dem Einsatz von Reizstoff und Gummischrot. Neun Personen - sieben Männer und zwei Frauen - wurden festgenommen.
Eine Frau und ein Mann mussten wegen Verletzungen ins Spital gebracht werden. Die Frau hatte sich selbst eine Schnittwunde an der Hand zugefügt, der Mann wurde aus den eigenen Reihen durch einen Feuerwerkskörper im Gesicht verletzt.
Bekennerschreiben: «Wählten Tatort nicht zufällig»
Im Internet tauchte ein Bekennerschreiben auf. Demnach handelte es sich beim Aufmarsch der Linksextremen zwei Tage vor dem 1. Mai um eine Protestaktion «gegen Aufwertung, Verdrängung und Repression» und für «eine Welt frei von Herrschaft».
«Wir haben uns entschieden, vorher mit den Aktivitäten zu beginnen, in dem wir die Gunst der Überraschung nutzten, das Kräfteverhältnis zu unserem Vorteil drehten und mal wieder ordentlich zuschlugen», hiess es in dem Schreiben. «Den Tatort wählten wir nicht zufällig, ist die Weststrasse nebst unter anderem der Europaallee eine der prägendsten Beispiele der Aufwertung und Verdrängung.» (SDA/gr)