Die Anklage gegen Azad T.* (42) wog schwer. Der Chauffeur soll seit 2013 reihenweise Frauen, die stark unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen, im Zürcher Nachtleben entführt und in seinem Auto geschändet haben. Nun hat das Zürcher Bezirksgericht ein Urteil gesprochen: Zwölf Jahre Gefängnis wegen mehrfacher Schändung, Freiheitsberaubung und Entführung!
Der Schweizer mit Wurzeln im Irak hatte zwar zugegeben, mit den Frauen sexuellen Kontakt gehabt zu haben – aber alles sei von ihnen aus rein freiwillig gewesen. «Lebensfremd», sei diese Aussage, sagte der Richter bei der Urteilsverkündung am Freitag.
Die Aussagen der neun Opfer gleichen sich: Nach einer durchzechten Nacht fühlten sich die jungen Frauen plötzlich schlecht, einige mussten sich übergeben, waren völlig orientierungslos.
Wehrlosen Frauen aufgelauert
Azad T. lauerte an Wochenendnächten genau auf solche wehrlose Opfer. Von den acht angeklagten Fällen sah das Gericht bei sechs genug Belege für den Angeklagten als Täter. Bei zwei Fällen gab es einen Freispruch mangels Beweise.
«Er präsentierte sich als Retter in der Not und vollzog dann den Sex ohne Kondom», so das Gericht in der Begründung. «Ein perfides Vorgehen.»
Der Verurteilte unterbrach weinend: «Herr Richter, darf ich etwas fragen?» Das liess sich das Gericht nicht bieten: «Jetzt rede ich», so der Richter. Das Urteil kann vors Obergericht weitergezogen werden.
*Name geändert