Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft sind happig: Sie wirft einem Ehepaar aus dem Zürcher Limmattal «Schändung» und «sexuelle Handlungen mit Kindern» vor. Beim Opfer handelt es sich um die gemeinsame Tochter.
Die Mutter soll ihre normal entwickelte, über siebenjährige Tochter regelmässig, während jeweils 20 Minuten an ihrer Brust nuckeln gelassen haben. Dies obwohl sie längst abgestillt hatte und das Kind längst keine Muttermilch mehr trank.
Wie die Staatsanwaltschaft festhielt, habe das urteilsunfähige Kind das Vorgehen ihrer Mutter nicht richtig einordnen können.
Mann zeigte seine Ex an
Der aussergewöhnliche Fall, mit dem sich die Zürcher Justiz beschäftigte, flog auf, als die Mutter nach Weihnachten 2014 ihren Mann verliess – und dieser seine Ex-Lebenspartnerin anzeigte.
Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen ein – allerdings gegen beide Elternteile.
Inzwischen wurde nun der Vater per Strafbefehl rechtskräftig verurteilt.
Gemäss Strafbefehl hat der Mann zwar sein Missfallen über die Handlungen der Mutter geäussert. «Allerdings hat er über mehrere Jahre hinweg keine weiteren Schritte unternommen, um diesem Tun seiner Frau Einhalt zu gebieten.»
Der Vater ist quasi Mittäter
Weil er nicht eingeschritten sei, habe der Mann die sexuellen Handlungen seiner Frau unterstützt. Quasi als Mittäter wurde er nun zu einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 30 Franken verurteilt.
Gegen die Mutter wurde ebenfalls Anklage erhoben. Sie wird sich vor dem Bezirksgericht Dietikon verantworten müssen. (bau/SDA)