So soll die «ZüriBahn» aussehen
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Seilbahn über den Zürichsee:So soll die «ZüriBahn» aussehen

Rekurs verzögert den Jubiläums-Bau
ZKB-Seilbahn über dem Zürichsee wird nicht pünktlich fertig

Zum eigenen Jubiläum will sich die Zürcher Kantonalbank eine Seilbahn über den Zürichsee schenken. Doch wie geplant im nächsten Jahr wird diese nicht fertig. Einsprachen verzögern das Projekt.
Publiziert: 21.06.2019 um 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2019 um 10:48 Uhr
So sollen die ZKB-Gondeln über dem Zürichsee dereinst aussehen.
Foto: Keystone
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Es bleibt dabei: Grosse Bauprojekte haben es in Zürich schwer. Der Volkssport Einsprachen wird in der grössten Stadt des Landes ganz besonders zelebriert. Das ist beim geplanten Fussballstadion so, und das ist nun auch bei den Jubiläumsgondeln der Zürcher Kantonalbank (ZKB) über den Zürichsee so.

Mit einer Seilbahn sollte ab 2020 das Mythenquai am linken Seeufer mit dem Zürichhorn am anderen Ufer verbunden werden. So war zumindest der Plan der Bank, um das eigene 150-Jahr-Jubiläum zu begehen. Doch das Prestigeobjekt wird nicht pünktlich fertig sein. Das berichtet die «NZZ».

Auch Stadt macht klare Auflagen

«Die Bahn wird nicht wie geplant in Betrieb gehen können», sagt Rolf Rufer, Projektleiter bei der ZKB, im Gespräch mit der Zeitung. Der Grund: Wegen einer Einsprache verzögert sich das Unterfangen und eine Fertigstellung bis zum erhofften Termin dürfte nicht mehr zu schaffen sein.

Neben der Einsprache erschweren auch strikte Auflagen der Stadt die Bauarbeiten. So dürfen zum Beispiel grosse, aufwendige Arbeiten nur ausserhalb der Badesaison zwischen Mai und September ausgeführt werden.

Gegen die ZKB-Seilbahn rekurriert hat gemäss der «NZZ» unter anderem die Zürcher Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS). Der VCS fordert unter anderem den Kanton Zürich auf, zu überprüfen, ob durch den Bau der Seilbahnstützen im bereits stark genutzten Zürcher Seebecken die Belastung nicht gross werde.

«Wir glauben weiterhin an die Idee»

Gabi Petri, Co-Geschäftsführerin des VCS Zürich, stossen auch die Dimensionen des Projekts sauer auf. «Der öffentliche Raum muss herhalten für ein Marketingprojekt, das vor allem zum Ziel hat, Werbung für eine Bank zu machen.» Ob man mit der Einsprache den Weg durch alle Instanzen beschreite, will Petri zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Bei der ZKB will man trotz der Verzögerungen am Seilbahn-Projekt festhalten. Man sei sich des Risikos bewusst gewesen, sagt Projektleiter Rolf Rufer. Ohne eine solche Risikobereitschaft würden sich in Zürich gar keine Grossprojekte mehr realisieren lassen. «Nur weil jemand dagegen ist, geben wir nicht auf. Wir glauben weiterhin an die Idee.» (cat)

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