Reiche Raser reizen mit illegalem Rennen die Polizei
Neun Gumball-Raser bleiben in Zürich kleben

ZÜRICH – Mit fast 200 km/h donnern neun Raser in Sportwagen über die A3 nach Zürich. Sie werden von der Polizei geschnappt und eingesperrt. Ihre luxeriösen Lamborghini, Maserati, Ferrari und Aston Martin beschlagnahmt.
Publiziert: 06.05.2008 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2018 um 23:25 Uhr
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Foto: Toini Lindroos
Von Werner Bucher

Gumball heissen die illegalen Rennen hoch gezüchteter Sportwagen auf öffentlichen Strassen. Dem Sieger winkt ein Kaugummikugel-Automat! Statt der Trophäe, bekommen neun Raser nun Gefängnis oder happige Bussen.

Die Lenker von vier Lamborghinis Superleggera (530 PS, 270000 Franken) zwei Aston Martin (517 PS, 375000 Franken), zwei Ferrari (490 PS, 300000 Franken und einem Audi R8 (420 PS, 200000 Franken) starteten am Montag in Mailand. Am Steuer der über 300 km/h-schnellen Boliden sechs Chinesen, je ein Engländer, Amerikaner und ein Kanadier.

Via San Bernardino erreichten sie das Rheintal und fallen durch ihre Masse und Geschwindigkeit der St. Galler Polizei auf. Diese informieren die Zürcher Kollegen.

In der Gegend von Reichenburg SZ stösst eine zivile Patrouille auf den Konvoi und nimmt die Verfolgung auf. «Die Beamten haben über eine längere Zeit Geschwindigkeiten bis zu 197 km/h gemessen», erklärt Verkehrschef Ueli Zoelly von der Kapo Zürich.

Am Stadtrand werden die Raser gestoppt und aus dem Verkehr gezogen. Die verhafteten Männer gaben an: sie wären «nur zum Vergnügen» unterwegs und bestreiten, ein Rennen gefahren zu sein. An diesem Abend wollten sie bis Mülhausen (Frankreich) und dann nach Paris.

Wie lange sie in der Schweiz Haft bleiben müssen und wie hoch die Strafe wegen grober Verletzung der Verkehrsregeln ausfällt, entscheidet der Zürcher Staatsanwalt Jürg Boll.

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