Raubvogel stirbt bei Operation
Geschützten Turmfalken abgeschossen

Ein von einem Schuss verletzter Turmfalke ist gestern im Tierspital Zürich gestorben. Die Polizei sucht Zeugen.
Publiziert: 08.03.2017 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:10 Uhr
Der verletzte Turmfalke überlebte die Operation nicht.
Foto: imago stock&people

Ein Anwohner hat gestern morgen in Ottikon ZH am Strassenrand einen verletzten Turmfalken gefunden. Wie die Kantonspolizei Zürich schreibt, hat der Anwohner den verletzten Vogel sofort dem Tierrettungsdienst übergeben.

Rechten Flügel getroffen

Die Tierärzte im Tierspital Zürich stellten bei der Untersuchung fest, dass das Tier vermutlich durch einen Schuss verletzt wurde. Den rechten Flügel konnte der Turmfalke nämlich nicht mehr bewegen. Bei der anschliessenden Operation starb der Vogel.

Turmfalken sind in der Schweiz geschützt, weil ihre Bestände in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen haben. Schuld daran sind gemäss der Vogelwarte die ausgeräumten, intensiv genutzten Landschaften. Dadurch gibt es weniger Nahrung und weniger Nistmöglichkeiten für die Raubvögel.

Taubenzüchter unter Verdacht

Immer wieder gibt es in der Schweiz aber auch Meldungen, dass Raubvögel wie Turmfalken, Wanderfalken und Habichte getötet werden. Im Verdacht stehen dann oft Taubenzüchter, die um ihre teuren Vögel fürchten, weil diese auf dem Speiseplan der Raubvögel stehen.

In gewissen Taubenzüchter-Kreisen in der Schweiz und im Ausland wird gar die «systematische Ausrottung» von Greifvögeln gefordert. Im vergangenen Jahr stand erstmals einer dieser Taubenzüchter vor Gericht. Er hatte eine seiner Tauben mit Gift bestrichen und so einen Habicht getötet. Das Bezirksgericht Dielsdorf verurteilte den Mann zu einer bedingten Freiheitsstrafe von elf Monaten.

Polizei sucht Zeugen

Ob der nun abgeschossene Falke einem Taubenzüchter zum Opfer fiel, ist noch unklar.

Der eidgenössisch geschützte Turmfalke ist vor allem für seine Jagdweise bekannt, indem er erstaunlich lange an gleicher Stelle in einer Art «Rüttelflug» verharrt. So kann er nach geeigneter Beute wie Mäuse und Insekten Ausschau halten.

Die Kantonspolizei Zürich sucht Zeugen und bittet Personen, die Angaben zum Vorfall machen können, sich unter der Nummer 044 247 22 11 zu melden. (stj)

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