Ransomware-Angriffe im In- und Ausland
Zürcher Justiz stellt ukrainischen Hacker vor Gericht

Ein 51-jähriger Ukrainer steht in Zürich vor Gericht wegen Beteiligung an Ransomware-Angriffen. Die Staatsanwaltschaft fordert 12 Jahre Haft für Cyberdelikte, die Schäden von 130 Millionen Franken verursachten.
Publiziert: 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 16:07 Uhr
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Dem Ukrainer droht ein Landesverweis.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Ukrainischer Cyberkrimineller vor Gericht wegen Ransomware-Angriffen auf Unternehmen
  • Teil einer weltweit tätigen Gruppe, die Schadprogramme wie LockerGoga verwendete
  • Schäden in Höhe von 130 Millionen Franken, höchstes Lösegeld 41 Millionen
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Zürcher Staatsanwaltschaft bringt einen 51-jährigen Cyberkriminellen vor Gericht. Der Ukrainer war an zehn Ransomware-Angriffen auf Unternehmen im In- und Ausland beteiligt, die Schäden in der Höhe von 130 Millionen Franken anrichteten.

Der Mann soll wegen Erpressung, Cyberdelikten, Geldwäscherei, Pornografie und weiteren Delikten verurteilt werden, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Dafür fordert sie eine unbedingte Freiheitsstrafe von 12 Jahren und einen Landesverweis.

Der Ukrainer, der zum Zeitpunkt seiner illegalen Aktivitäten in der Schweiz wohnte, sitzt seit seiner Verhaftung im September 2022 im Gefängnis. Wann er vor dem Bezirksgericht Zürich steht, ist noch offen.

Zwölf weitere Personen verhaftet

Der Mann war Teil einer weltweit tätigen Gruppe von Kriminellen, die mit den Schadprogrammen «LockerGoga», «Megacortex» und «Nefilim» arbeiteten. Zwölf Mitglieder dieser Gruppe konnten bereits verhaftet werden, darunter auch der Ukrainer in der Schweiz.

Die Ransomware-Angriffe auf Unternehmen in der Schweiz, Frankreich, Norwegen, Schottland, Kanada, den Niederlanden und den USA fanden zwischen Dezember 2018 und Mai 2020 statt. Die Hacker blockierten dabei Firmendaten und verlangten für die Entschlüsselung Lösegeld.

Riesige Umsatzeinbussen

Dadurch richteten sie bei den Unternehmen grosse Schäden an. Sie hatten Umsatzeinbussen durch Betriebsunterbrüche und mussten ihre IT-Systeme wiederherstellen. Einige Unternehmen zahlten Lösegeld in Form von Bitcoin. Die höchste bezahlte Lösegeldsumme belief sich dabei auf umgerechnet 41 Millionen Franken.

Der Beschuldigte erhielt für seine Mitarbeit an den Angriffen jeweils einen Anteil der bezahlten Lösegelder.

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