Nicht ganz drei Wochen ist es her, seit der FC Zürich seinen Stammgoalie David da Costa (28) über Nacht degradiert hat. Seitdem brodelt es unter den radikalen FCZ-Fans.
Wie der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf «führende Köpfe der Zürcher Südkurve» gestern meldete, sind die aggressiven Gruppierungen «K4» und «Locherguet-Jungs» kaum mehr zu halten: Im ersten Spiel nach Da Costas Degradierung krachten so viele Böller wie selten zuvor.
Die Woche darauf flogen Fackeln aufs Spielfeld. Ein Spielabbruch, so schien es, wäre in beiden Fällen mehr als in Kauf genommen worden. Sie scheinen dem Verein bewusst schaden zu wollen. FCZ-Präsident Ancillo Canepa sprach danach von «Vollidioten», die der Verein «nicht erreicht».
Die Rache für die Demontage des Idols
Hintergrund der Chaoten-Aktionen: Da Costa stand früher selbst in der Südkurve, ist für die FCZ-Fans eine Identifikationsfigur. Manche Stimmen behaupten sogar, der Ex-Goalie habe sich früher im Umfeld des «K4» bewegt. Andere sagen, er habe sich mittlerweile von seinen damaligen Freunden distanziert. Da Costa will sich dazu nicht äussern.
Laut dem «Tagi» herrscht ob der jüngsten Eskalation in der Fanszene Ratlosigkeit. Zwar schadeten die Chaoten mit ihrem Verhalten dem FCZ, doch bei den Mitgliedern der nach dem Zürcher Kreis 4 benannten «K4» handle es sich um «unangenehme Typen», die zudem noch sehr gut vernetzt seien. Keiner will sich mit ihnen anlegen.
«K4» flog schon einmal raus
Die so häufig geforderte Selbstregulierung unter den Fans scheint hier zu versagen. Nach den Fackelwürfen 2008 in Basel waren die «K4»-Chaoten bereits einmal aus der Kurve geworfen worden – nach einem Faustkampf mit den um den Ruf der Zürcher Fans besorgten «Boys».
In der Zwischenzeit hat sich die Gruppierung aber wieder der Kurve angenähert – und terrorisiert die gemässigten Anhänger derart, dass selbst unter Fans der Ruf nach einem Eingreifen der Polizei laut wird.